Schrei nach Frieden
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!
Heute möchte ich mich mit wachsender Sorge zum Fürsprecher machen für einen Schrei aus vielen Teilen der Welt, der von vielen Völkern, aus dem Herzen eines jeden Menschen, von der großen Menschheitsfamilie kommt: Es ist der Schrei nach Frieden! Der Schrei, der mit Nachdruck besagt: Wir wollen eine Welt des Friedens, wir wollen Männer und Frauen des Friedens sein, wir wollen, dass in dieser unserer Gesellschaft, die von Spaltungen und Konflikten zerrissen ist, Frieden entsteht; nie mehr Krieg! Nie mehr Krieg! Der Frieden ist ein äußerst kostbares Geschenk, das gefördert und geschützt werden muss.
Ich erlebe mit besonderer Betrübnis und mit Sorgen die vielen Konfliktsituationen auf unserer Erde. Aber in diesen Tagen ist mein Herz zutiefst verletzt über das, was in Syrien geschieht, und besorgt über die dramatischen Entwicklungen, die sich abzeichnen.
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Wie viel Leiden, wie viel Zerstörung, wie viel Schmerz brachte und bringt der Einsatz von Waffen für das gemarterte Land, vor allem für die wehrlose Zivilbevölkerung! Wir denken an die vielen Kinder, die nicht mehr das Licht der Zukunft sehen können! Mit besonderer Eindringlichkeit verurteile ich den Einsatz von chemischen Waffen.
Ich sehe in meinem Geist und meinem Herzen noch die schrecklichen Bilder der vergangenen Tage! Es gibt ein Gericht Gottes und auch ein Gericht der Geschichte über unsere Taten, denen man nicht entkommen kann! Der Einsatz von Gewalt führt nie zum Frieden. Krieg ruft Krieg hervor, Gewalt ruft Gewalt hervor!
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Mit ebensolcher Kraft ermahne ich auch die internationale Gemeinschaft, alles zu unternehmen, um unverzüglich klare Initiativen für einen Frieden in jener Nation zu fördern, der auf Dialog und Verhandlungen basiert - zum Wohl der gesamten syrischen Bevölkerung.
Wir dürfen keine Mühen scheuen, um den von diesem schrecklichen Konflikt Betroffenen humanitäre Hilfe zu garantieren, vor allem den Entwurzelten im Land selbst und den zahlreichen Flüchtlingen in den Nachbarländern. Den humanitären Helfern, die das Leiden der Bevölkerung zu lindern suchen, muss die Möglichkeit zur notwendigen Hilfeleistung gesichert werden.
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Der Schrei nach Frieden muss laut sein, damit er das Herz aller erreicht, und damit alle die Waffen niederlegen und sich von der Sehnsucht nach Frieden leiten lassen.
Daher, liebe Brüder und Schwestern, habe ich mich entschlossen, für die ganze Kirche für den kommenden 7. September - den Vorabend des Fests der Geburt Mariens, der Königin des Friedens - einen Tag des Fastens und des Gebets für den Frieden in Syrien, im Nahen Osten und in der ganzen Welt anzusetzen. Ich möchte auch alle nicht-katholischen christlichen Brüder, die Angehörigen anderer Religionen und die Menschen guten Willens einladen, sich dieser Initiative in einer Art anzuschließen, die ihnen zweckmäßig erscheint.
Am 7. September werden wir uns hier auf dem Petersplatz von 19 Uhr bis 24 Uhr im Gebet und im Geist der Reue versammeln, um von Gott dieses Geschenk für die geliebte syrische Nation und alle Situationen von Konflikt und Gewalt in der Welt zu erbitten. Die Menschheit muss Gesten des Friedens sehen und Worte der Hoffnung und des Friedens hören. Ich bitte alle Ortskirchen, an diesem Tag des Fastens auch Gottesdienste mit dieser Intention abzuhalten. (....)" (KNA)