Deutscher Geistlicher in Mali wohl entführt
Im westafrikanischen Mali ist wohl ein deutscher Priester entführt worden. Islamische Extremisten hätten Pater Hans-Joachim Lohre gekidnappt, berichtet die Nachrichtenagentur AP am Montag mit Verweis auf Kollegen des Priesters. Die Bischofskonferenz des landes hat das Verschwinden mittlerweile bestätigt. Es wäre die erste Entführung eines Westeuropäers in der Hauptstadt Bamako seit einem Jahrzehnt.
Lohre habe sich am Sonntag auf die Messe vorbereitet, als Nachbarn ein schwarzes Auto ohne Nummernschilder vor seiner Tür bemerkten, so der Bericht weiter. Als das Auto verschwand, war auch Lohre nicht mehr da. Ermittler fanden seine Kette mit einem Kreuz abgeschnitten neben seinem Auto. "Seine Autotür war offen und es gab Fußspuren, die nach einem Kampf aussahen", so der Zeuge.
Die Polizei gibt an, dass alles getan werde, um den Geistlichen zu finden. Lohre lebt seit etwa 30 Jahren in Mali und lehrt dort an einem Institut zum Dialog zwischen Christentum und Islam. Christliche Geistliche werden in dem Land immer wieder entführt, wenn auch sonst eher abseits des Stadtzentrums der Hauptstadt. Islamische Milizen versuchen seit Jahren, Mali zu einem Rückzugsort von Extremisten zu machen. Die Lage im Land ist instabil. (cph)
Update 13:45 Uhr: Bestätigung der Bischofsnkonferenz ergänzt.