Bischof Kohlgraf übernimmt Patenschaft für Gefangene im Iran
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zeigt sich solidarisch mit Protestierenden im Iran und übernimmt eine politische Patenschaft für zwei Gefangene. Kohlgraf setze sich dafür ein, dass Arian Farzamnia und Reza Nowrozi aus dem Gefängnis entlassen werden, teilte das Bistum am Mittwoch mit. Kohlgraf sagte, das Schicksal der beiden Männer gehe ihm sehr nahe. Er werde an die iranische Botschaft schreiben und öffentlich ihre Freilassung fordern.
Kohlgraf sagte: "Dass einem 17-Jährigen wegen der Teilnahme an einer Demonstration die Hinrichtung droht, dass ein junger Familienvater für eine Verzweiflungstat gefoltert wird – das sind gravierende Menschenrechtsverletzungen, die zeigen, wie brutal das Regime im Iran gegen die Menschen vorgeht." Das Leben beider Männer sei akut in Gefahr. Er wolle auch als Präsident der internationalen katholischen Friedensorganisation Pax Christi Deutschland ein Zeichen der Solidarität setzen, so der katholische Bischof.
Chance für Gefangene, nicht hingerichtet zu werden
Die politischen Patenschaften sind eine Initiative der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Politiker und Prominente stellen Öffentlichkeit für politische Gefangene her mit dem Ziel, Druck auf Regierungen auszuüben und die Gefangenen frei zu lassen.
An dem Programm für Gefangene im Iran beteiligt sich unter anderen auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), die jüngst eine Patenschaft für die 16-jährige Schülerin Sheno Ahmadian übernahm. Die Schülerin soll Mitte November von Regierungstruppen entführt worden sein. Es gebe keine Informationen, was danach mit ihr passierte.
Vermittelt wurden beide Patenschaften von Behrouz Asadi vom Malteser Migrationsbüro Rheinland-Pfalz/Hessen in Mainz. Asadi sieht in Öffentlichkeit für das repressive Vorgehen des Regimes gegenüber Demonstrierenden im Iran eine Chance für die Gefangenen, nicht hingerichtet und freigelassen zu werden. (KNA)