Neuer Bischofspräfekt: Synodalität bedeutet harte Arbeit für Bischöfe
Der künftige Präfekt des Bischofsdikasteriums, der ernannte Erzbischof Robert Prevost, sieht bei der Umsetzung von Synodalität harte Arbeit auf die Bischöfe zukommen. Im Interview mit dem spanischen Portal "Religión digital" sagte der Augustinerpater am Montag, dass die Bischöfe dabei begleitet werden müssen, offen für das synodale Projekt von Papst Franziskus zu sein. Dazu brauche es einen missionarischen Geist. "Dabei wird Papst Franziskus vom Heiligen Geist geleitet, daran habe ich keinen Zweifel", so Prevost.
Seine Ernennung zum Präfekten des Bischofsdikasterium am Montag habe er noch nicht ganz verdaut, sagte Prevost weiter. Er fühle sich aber sehr geehrt. "Ich war mein ganzes Leben lang Missionar und möchte der Kirche einfach nur demütig dienen, mit großem Vertrauen in die Kraft des Heiligen Geistes", so der bisherige Bischof von Chiclayo in Peru.
Erfahrungen aus Peru im Umgang mit Missbrauch nutzen
Als Bischofspräfekt wird Prevost auch für den Umgang mit Bischöfen zuständig sein, die wegen Missbrauchs oder Vertuschung verdächtigt werden. Im Umgang mit Missbrauch kündigte er an, seine Erfahrungen aus dem von der peruanischen Bischofskonferenz 2019 eingerichteten "Centro de Escucha" ("Zentrum des Zuhörens") einzubringen. Die Einrichtung ist eine Anlauf- und Beratungsstelle für Frauen und Minderjährige, die von Gewalt betroffen sind. Prevost selbst habe dort mit Opfern gesprochen und ihnen Unterstützung angeboten. "Ich hoffe, dass ich diese Erfahrung auch auf der Ebene der gesamten Kirche auf universeller Ebene machen kann", so der Bischof weiter. Im vergangenen Jahr richtete Prevost auch in seinem Bistum ein "Zentrum des Zuhörens" ein, das seinen Schwerpunkt auf den Schutz und die Begleitung von Minderjährigen gegen sexuellen Missbrauch legt. Das Zentrum ist außerdem die für die Entgegennahme von Anzeigen zuständige Behörde gemäß den kirchlichen Normen zum Umgang mit Missbrauchs- und Vertuschungsverdachtsmeldungen.
Prevost wird sein neues Amt als Präfekt des Bischofsdikasteriums am 12. April antreten. Er löst den langjährigen Präfekten Kardinal Marc Ouellet ab. Der 68-Jährige Prevost ist Augustiner und stammt aus Chicago. Von 1985 an wirkte er zumeist in Peru. Von 1998 bis 2001 war er Provinzialoberer seines Ordens in seiner Geburtsstadt Chicago. Von 2001 bis 2013 war er Generalsuperior des Augustinerordens. 2014 wurde er von Papst Franziskus zunächst zum Apostolischen Administrator von Chiclayo ernannt, im Jahr darauf wurde er Bischof der peruanischen Diözese. Im Vatikan war er ab 2019 Mitglied des heutigen Klerusdikasteriums, dem Bischofsdikasterium gehört er seit 2020 an. Mit seiner Ernennung zum Präfekten wurde Prevost auch zum Erzbischof ernannt. (fxn)