Bischof: Segnung Homosexueller "schmählich" – "Verspottung der Kirche"
In Uganda predigen zahlreiche Geistliche verschiedener Konfessionen verstärkt gegen Homosexualität als "Sünde". Viele Kirchenführer hätten den Aschermittwoch genutzt, um Christen zur Abkehr von entsprechenden Praktiken aufzufordern, berichtet die Zeitung "Daily Monitor" (Donnerstag). Homosexuelle Handlungen können in dem ostafrikanischen Land mit langen Haftstrafen geahndet werden.
Der katholische Bischof von Lira, Sanctus Lino Wanok, kritisierte Vorstöße für eine Segnung homosexueller Paare als "schmählich" und als "Verspottung der Kirche". "Als Kirche verurteilen wir Homosexualität, Korruption, Gier, Egoismus und die Verletzung von Menschenrechten", wird der anglikanische Bischof Reuben Kisembo zitiert. Laut seinem Amtskollegen, Bischof George Turyasingura von Ost-Ruwenzori, dürfen gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Uganda "keinesfalls zugelassen werden".
Von den 69 Ländern weltweit, die Homosexualität unter Strafe stellen, befindet sich etwa die Hälfte in Afrika. Zuletzt forderte der Erzbischof der anglikanischen Church of Uganda, Samuel Stephen Kaziimba, härtere Strafen gegen Homosexuelle. Seinem Aufruf folgte nur wenige Tage später eine Erklärung der Global South Fellowship of Anglican Churches. Darin erklärten die 25 anglikanischen Teilkirchen des globalen Südens, den Primas der Church of England, Erzbischof Justin Welby, nicht länger als Anführer anzuerkennen. Hintergrund ist die jüngste Entscheidung der Kirche von England, künftig eine Segnung homosexueller Paare zu ermöglichen. Der Erzbischof von Canterbury ist Ehrenoberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft. (KNA)