Es habe eine auffällige äußerliche Veränderung bei Franziskus gegeben

Autor von neuem Interview-Buch: Papst fühlt sich nicht missverstanden

Veröffentlicht am 01.03.2023 um 10:49 Uhr – Lesedauer: 

Buenos Aires ‐ Dieser Tage erscheint ein mit Spannung erwartetes neues Interview-Buch zum zehnjährigen Amtsjubiläum des Papstes. Autor Sergio Rubin äußert sich vorab zu den Inhalten – und berichtet von einer auffälligen äußerlichen Veränderung bei Franziskus.

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Papst Franziskus sieht sich nach Ansicht des Autors des mit Spannung erwarteten Interview-Buches "El Pastor" von der Öffentlichkeit nicht missverstanden. "Er hat das in dem Buch deutlich gemacht", sagte Sergio Rubin in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

In dem Buch äußert Papst Franziskus in über Jahre hinweg geführten Gesprächen seine Gedanken zu seinem Pontifikat, aber auch zu allgemeinen gesellschaftlichen Fragen. "Wir wollten dem Leser die Fakten des Pontifikats und die Meinungen des Papstes präsentieren, damit sich dann jeder seine eigene Meinung über Franziskus bilden kann", sagte der Papst-Biograf, der in Argentinien unter anderem für die Zeitung "Clarin" arbeitet. Rubin verfasste das Buch gemeinsam mit der italienischen Journalistin Francesca Ambrogetti.

"Die Idee war, die Grundzüge der ersten zehn Jahre des Pontifikats von Franziskus darzulegen, die weitgehend den Herausforderungen entsprechen, die von den Kardinälen in den Debatten vor dem Konklave definiert wurden", so Rubin weiter. Dazu zählten die Wiederbelebung der Verkündigung des Evangeliums, der Kampf gegen sexuellen Missbrauch und die Maßnahmen zur Transparenz der vatikanischen Finanzen. Hinzu kamen wichtige Themen wie Flüchtlinge, bewaffnete Konflikte und Umweltschutz.

Franziskus hat Kirche "seinen Stempel aufgedrückt"

"Franziskus hat auch einer Kirche seinen Stempel aufgedrückt, die offener und mitfühlender gegenüber den verschiedenen menschlichen Realitäten ist, die sparsam ist und sich besonders um die Armen kümmert", so der Autor.

Persönlich habe sich Franziskus während dieser Zeit nicht verändert. Es habe allerdings eine auffällige äußerliche Veränderung gegeben: Bergoglio lächele viel häufiger, sagte Rubin. In Argentinien habe er öfter öffentlich ein grimmiges Gesicht gemacht, obwohl er im persönlichen Umgang immer sehr angenehm gewesen sei. Der Papst habe alles, was die Kommunikation mit anderen Menschen zu tun habe, weiterentwickelt. "Aber er ist immer derselbe einfache und direkte Mensch, nicht ohne einen Hauch von Humor und mit großer Menschlichkeit."

Papst Franziskus (86) ist seit dem 13. März 2013 der 266. Bischof von Rom. Er folgte auf den deutschen Benedikt XVI. Als Argentinier ist Franziskus der erste gebürtige Nichteuropäer im Papstamt seit dem 8. Jahrhundert. Zudem ist er der erste Papst, der dem Jesuiten-Orden angehört. (tmg/KNA)