Katholische Verbände melden sich vor Ampel-Klausur in Meseberg

Kindergrundsicherung: Caritas fordert mehr Geld von Regierung

Veröffentlicht am 05.03.2023 um 12:10 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Einer der Hauptstreitpunkte bei der Kabinettsklausur ist die Kindergrundsicherung. Wie teuer darf das zentrale sozialpolitische Vorhaben der Ampel werden? Kirchen und katholische Verbände fordern eine rasche Einigung.

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Vor der Kabinettsklausur ab dem Nachmittag in Meseberg fordert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa die Regierung auf, möglichst rasch die Finanzierung der Kindergrundsicherung zu klären. "Wenn die Familienleistungen alle Berechtigten erreichen sollen, geht das nicht zum Nulltarif", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Aktuell sei das nur bei einem Bruchteil der Berechtigten der Fall. "Wenn die Regierung mit einem Garantiebetrag und sozial gestaffelten Zuschlägen unbürokratisch junge Familien erreichen will, muss dafür Geld im Bundeshaushalt bereitgestellt werden." 

Die Caritas-Präsidentin kritisierte weiter, die Kindergrundsicherung drohe "im Kleinklein der Haushälter zu zerbröseln". Welskop-Deffaa forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf, "bei der Kabinettsklausur die nötige finanzielle Ausstattung zu verabreden".

Zuvor hatten auch Familienbischof Heiner Koch und ein Bündnis katholischer Verbände die Bundesregierung aufgefordert, die geplante Reform der Familienleistungen nicht am Geld scheitern zu lassen. "Es geht jetzt darum, angemessene Mittel für eine erfolgreiche Reform zugunsten von Kindern und Familien zur Verfügung zu stellen", erklärte Koch in Berlin. Das Kinderhilfswerk warnte unterdessen vor einer "Mogelpackung" und "faulen Kompromissen". (KNA)