Pontifex äußert sich auch zu möglichem Rücktritt

Franziskus: Papstbeerdigungen sollen künftig schlichter werden

Veröffentlicht am 10.03.2023 um 12:06 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt/Comano ‐ Die Trauerfeier Benedikts XVI. habe er zum Anlass genommen, "die Zeremonie für die Beerdigung künftiger Päpste" etwas zu vereinfachen, sagt Franziskus. So sollen "Dinge" entfernt werden, "die liturgisch nicht passen".

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Beerdigungen von Päpsten sollen künftig schlichter ausfallen. Das kündigte Papst Franziskus in einem Interview des Schweizer Senders RSI an. In den am Freitag online erschienenen Auszügen war das Kirchenoberhaupt nach den "nüchternen Trauerfeierlichkeiten" für seinen Vorgänger Benedikt XVI. gefragt worden. Der emeritierte deutsche Papst war an Silvester gestorben.

Die Zeremonie-Zuständigen hätten sich den Kopf zerbrochen, um die Beerdigung eines nicht amtierenden Papstes zu gestalten, erklärte Franziskus. Es sei schwierig gewesen, einen Unterschied zu machen. Zugleich habe er selbst dieses Ereignis zum Anlass genommen, "die Zeremonie für die Beerdigung künftiger Päpste, aller Päpste", etwas zu vereinfachen. So sollen "Dinge" entfernt werden, "die liturgisch nicht passen".

In dem Interview betonte der amtierende Papst erneut das gute Verhältnis zu seinem Vorgänger. So sei es ein Vergnügen gewesen, mit Benedikt XVI. zu sprechen. Auch die Meinung des früheren Papstes sei immer "ausgewogen, positiv" gewesen. Bei ihrem letzten Zusammentreffen an Weihnachten 2022 habe Franziskus gesehen, "dass er am Ende war".

"Geschämt" wegen des Rollstuhls

Weiter sagte der Papst, er habe sich zunächst "ein bisschen geschämt", auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Franziskus äußerte sich auch zu einem möglichen Rücktritt vom Papstamt. Ein "körperliches Problem" könnte einer der Gründe sein, der ihn in Zukunft über solch einen Schritt nachdenken ließe. Weiterer Grund könnte "eine Müdigkeit" sein, "die dazu führt, dass man die Dinge nicht mehr klar sieht. Ein Mangel an Klarheit, an der Fähigkeit, Situationen zu bewerten".

Franziskus sagte, er lasse seinen Zustand von ihm nahe stehenden Menschen einschätzen. "Ich frage immer danach und lasse mich beraten. (...) Ich bin Menschen, die mich kennen, sogar einigen intelligenten Kardinälen, dankbar dafür. Denn die sagen mir die Wahrheit: Es geht gut voran. Aber bitte machen Sie mich rechtzeitig aufmerksam", erklärte der 86-Jährige seine Vorgehensweise.

Der Gesundheitszustand des Kirchenoberhaupts ist seit geraumer Zeit wechselhaft. Vor rund einem Jahr hatte sich Franziskus einen Bruch im Knie zugezogen. Seit Mai absolviert der Argentinier darum die meisten seiner Termine im Rollstuhl. Zudem wurde im Januar bekannt, dass seine Darmerkrankung, eine Divertikulitis, wieder zurückgekehrt ist. 2021 hatte sich das Kirchenoberhaupt aufgrund einer Entzündung im Darm einer Operation unterzogen. (tmg/KNA)