"Noch nie dagewesene Bestimmung, die die kirchliche Dynamik bereichert"

Weltweite Ordensoberinnen begrüßen erweitertes Stimmrecht bei Synode

Veröffentlicht am 04.05.2023 um 11:36 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Bei künftigen vatikanischen Synoden dürfen unter anderem auch Ordensfrauen und Laien abstimmen. Die weltweite Vereinigung der Ordensoberinnen zeigt sich dankbar für diese Entscheidung: Sie sei ein Schritt zu einer inklusiveren Kirche.

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Die weltweite Vereinigung der Ordensoberinnen (UISG) hat "mit großer Freude und Dankbarkeit" auf die Entscheidung von Papst Franziskus reagiert, das Stimmrecht bei künftigen vatikanischen Synoden unter anderem auf Ordensfrauen und Laien auszuweiten. Dieser Schritt sei "das Ergebnis unserer andauernden, reichhaltigen Überlegungen als Volk Gottes und eine konkrete Antwort auf die Unterscheidung und den Wunsch nach Inklusivität, der sich auf verschiedenen Ebenen abzeichnet", schreibt die Vorsitzende, Nadia Coppa, in einem am Mittwoch veröffentlichten Statement.

Dass nun etwa Frauen Stimmrecht hätten, sei eine "noch nie dagewesene Bestimmung, die die kirchliche Dynamik bereichert und Offenheit und Bereitschaft zeigt, Gottes Neuheit aufzunehmen, indem sie die Kirche schrittweise erneuert und ihren ganzen Reichtum offenbart", so Coppa weiter. Diese Offenheit sei eine ermutigende Erinnerung daran, dass alle Gläubigen aufgerufen seien, Teil einer "beziehungsorientierten, integrativen und dialogischen Kirche" zu werden.

Pastorale Lösungen

In Anspielung auf das Leitwort der Weltsynode hält Coppa fest, dass sich das "Zelt" wirklich ausbreite. Das Staunen über Gottes Handeln erneuere den Wunsch, als eine Kirche zu wachsen, die fähig sei, sich in Richtung pastoraler Lösungen zu orientieren, "die unserer aktuellen Realität und Zeit entsprechen".

Vergangene Woche hatte das Synodensekretariat mitgeteilt, dass auf Geheiß von Papst Franziskus bei weltweiten Synoden im Vatikan künftig auch Frauen und Männer gleichberechtigt mitberaten und abstimmen können, die keine Kleriker oder Ordensleute sind. Bis zu 80 Nichtbischöfe können teilnehmen, darunter fünf Ordensfrauen und fünf Ordensmänner. Unter den übrigen 70 Nichtbischöfen sollen mindestens die Hälfte Frauen sein. Bislang hatten bei den regelmäßigen Versammlungen in Rom nur Bischöfe sowie das Führungspersonal von Ordensgemeinschaften Stimmrecht. Katholische Laien konnten lediglich als Berater (Auditoren) hinzugezogen werden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, bezeichnete die Entscheidung als "historisch".

Die "Unione Internazionale delle Superiore Generali" ist ein internationales Netzwerk von Ordensgeneraloberinnen. Es wurde von der vatikanischen Kongregation für Ordensleute eingerichtet. Ihr Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Orden, dem Vatikan und den Ortskirchen zu fördern. Die UISG hat laut eigenen Angaben derzeit fast 2.000 Mitglieder. (mal)