Flüchtlingsbischof Heße: Schutz Geflüchteter ist Verpflichtung
Vor dem Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern am Mittwoch mahnt Flüchtlingsbischof Stefan Heße, bei allen Entscheidungen die Menschenrechte zu wahren. "Die ethische und völkerrechtliche Verpflichtung, Geflüchteten Schutz zu gewähren, darf in Deutschland und Europa nicht infrage gestellt werden", betonte der Hamburger Erzbischof in einer am Dienstag von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) veröffentlichten Erklärung.
Der Flüchtlingsschutz stelle eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar und sei mit großen Herausforderungen verbunden, fügte Heße hinzu. Länder und Kommunen müssten angemessen durch den Bund unterstützt werden. "Signale der Überforderung sind ernst zu nehmen." Gleichzeitig wies der Erzbischof darauf hin, dass diese Aufgabe durch große gesellschaftliche Solidarität bislang gut bewältigt worden sei. "Statt angstschürender Parolen bedarf es pragmatischer, menschenwürdiger Antworten", so Heße weiter: "Es geht nicht um bloße Zahlen, sondern um Menschen mit Gesichtern und Geschichten."
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will an diesem Mittwoch mit den Ministerpräsidenten bei einem Gipfelgespräch in Berlin über Probleme bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen sprechen. Die Länder verlangen vor allem mehr Finanzhilfen vom Bund. (KNA)