Erzbistum Köln sucht Missbrauchsbetroffene von Priester Dillinger
Das Erzbistum Köln sucht nach möglichen unbekannten Missbrauchsbetroffenen des Priesters Edmund Dillinger. Die Erzdiözese bittet in einem am Mittwoch verbreiteten Aufruf mögliche Betroffene und Zeugen, sich bei ihren unabhängigen Ansprechpersonen zu melden. Dillinger war demnach von 1971 bis 1979 im Kölner Erzbistum tätig. Bislang gebe es keine Hinweise auf dort von ihm verübten sexuellen Missbrauch Minderjähriger.
Der Fall des 2022 gestorbenen Dillinger wurde in den vergangenen Wochen öffentlich. Der Priester aus dem Bistum Trier soll jahrzehntelang Jugendliche und junge Erwachsene missbraucht haben, auch in Afrika. Nach seinem Tod wurden in seinem Haus Hunderte von ihm erstellte pornografische Fotos gefunden. Mit dem Fall beschäftigen sich die Staatsanwaltschaften Mainz und Saarbrücken. Zudem will eine unabhängige Kommission im Bistum Trier den Fall aufarbeiten.
Der Geistliche war den Angaben zufolge in den 1970er-Jahren im Rahmen eines Gestellungsvertrags in der Kölner Erzdiözese tätig, ohne dass ihr der Verdacht pädophiler Neigungen bekannt gewesen sei. Von 1971 bis 1979 war Dillinger Hausgeistlicher bei den Schwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi im Sankt Remigius Krankenhaus in Leverkusen, wie es hieß. Zwischen 1972 und 1979 arbeitete er ebenfalls in Leverkusen als Religionslehrer am Privaten Katholischen Gymnasium Marianum. Ab 1972 war er Vorsitzender des von im gegründeten Vereins CV Afrika Hilfe und von 1974 an Dozent am Religionspädagogischen Institut des Erzbistums Köln. Seit 1975 gehörte er dem Vorstand der Deutsch-Kamerunischen-Gesellschaft an. (KNA)