Ex-"Bild"-Chef nennt in neuem Buch Details über verstorbenen Altkanzler

Diekmann: Toter Kohl hielt Rosenkranz von Johannes Paul II. in Händen

Veröffentlicht am 10.05.2023 um 16:19 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/München ‐ Helmut Kohl hat nach seinem Tod einen Rosenkranz von Papst Johannes Paul II. und ein Gotteslob in den Händen gehalten: Das schreibt Ex-"Bild"-Chef Kai Diekmann in seinem neuen Buch. Außerdem berichtet er von einem gemeinsamen Besuch im Speyerer Dom.

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Die Ehefrau von Altbundeskanzler Helmut Kohl, Maike Kohl-Richter, hat ihrem Mann nach dessen Tod am 16. Juni 2017 einen von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) geschenkten Rosenkranz in die Hände gelegt. Das schreibt der ehemalige "Bild"-Chefredakteur und langjährige Kohl-Vertraute Kai Diekmann in seinem am Donnerstag erscheinenden Buch "Ich war BILD". "Maike legt dem verstorbenen Altkanzler einen Rosenkranz in die Hände. Ich weiß, den hat ihm Papst Johannes Paul II. geschenkt", so Diekmann, der am Tag von Kohls Tod an dessen Totenbett in Ludwigshafen anwesend war und das Ableben des 87-Jährigen öffentlich machte. Außerdem habe der Katholik Kohl ein Gotteslob in seinen gefalteten Händen gehalten.

Über seinen Besuch am Totenbett schreibt Diekmann im Kapitel "Kind im Hause Kohl. Meine Jahre mit dem Kanzler der Einheit": "Da liegt er, der tote Kanzler, in seinem frisch bezogenen Bett. Er trägt einen schwarzen Anzug, die oberen Knöpfe seines weißen Hemdes sind geöffnet, die Hände auf der Bettdecke gefaltet. Friedlich sieht er aus. Fast als ob er schliefe." Gemeinsam mit Kohl-Richter, die eine Osterkerze am Bett ihres verstorbenen Mannes entzündet habe, habe er dann das Vaterunser gebetet, so Diekmann weiter.

Gemeinsamer Besuch im Speyerer Dom

Der Journalist beschreibt in dem Buch auch einen gemeinsamen Besuch mit Kohl im Speyerer Dom. Diesen habe er vom Altbundeskanzler zu seinem 40. Geburtstag geschenkt bekommen. In der Kathedrale hätten sie auf einer Kirchenbank im Mittelschiff Platz genommen und Orgelmusik gehört. "Bachs Toccata und Fuge. Helmut Kohl hatte den Domorganisten gebeten, für uns zu spielen", so Diekmann, der in dem Buch zudem ausführlich über die Trauerfeier für Kohl in dem Gotteshaus berichtet.

Diekmann war von 2001 bis 2017 Chefredakteur der "Bild"-Zeitung. In seinem Buch "Ich war BILD" blickt er auf seine Zeit an der Spitze der Zeitung zurück. (stz)