86-jähriger Toribio Porco Ticona soll angeblich 1992 geheiratet haben

Kardinal widerspricht Gerüchten: Bin nicht verheiratet

Veröffentlicht am 09.06.2023 um 08:49 Uhr – Lesedauer: 

La Paz ‐ Ist der 86-jährige bolivianische Kardinal Toribio Porco Ticona Kardinal seit gut 30 Jahren verheiratet und hat auch noch einen Sohn? Entsprechende Spekulationen und eine in Teilen veröffentlichte Heiratsurkunde sorgen derzeit für Wirbel.

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Ist ein Kardinal in Bolivien seit gut 30 Jahren verheiratet und hat auch noch einen Sohn? Entsprechende Spekulationen und eine in Teilen veröffentlichte Heiratsurkunde sorgen in bolivianischen Medien für Wirbel. Nun sagte auch noch ein Neffe des Kardinals Toribio Porco Ticona (86) der Zeitung "Pagina Siete", sein Onkel habe 1992 geheiratet, als er noch Weihbischof von Potosi war. Aus dieser Beziehung stamme auch ein Sohn. Die Familie befinde sich in La Paz und kümmere sich um den gesundheitlich angeschlagenen Kardinal. Den hochrangigen Kirchenmann selbst zitiert das Blatt mit den Worten: "Ich habe nie geheiratet".

Bereits kurz vor seiner Kardinalskreierung 2018 wurden Gerüchte bekannt, Ticona habe eine Familie. In einer Erklärung der bolivianischen Bischofskonferenz stellt der Geistliche schon damals klar, dass diese Meldungen nicht der Warheit entsprächen. Er bezeichnete die Verleumdungen damals als Angriff auf Papst Franziskus: "Es sind Attacken, die aus Quellen kommen, die für ihre feindliche Haltung gegenüber dem Heiligen Vater bekannt sind", so Ticona. Er sei bereit, seine Ehre in allen notwendigen Instanzen zu verteidigen, ergänzte er.

Der indigene Kardinal Toribio Ticona Porco ist befreundet mit dem früheren sozialistischen Präsidenten Evo Morales. Dieser reiste 2018 auch nach Rom, als Ticona überraschend zum Kardinal erhoben wurde. Der Kirchenmann arbeitete, bevor er Priester wurde, in den Minen von Potosi für den Lebensunterhalt seiner Familie. Auch als Bischof von Corocoro setzte er sich immer stark für die indigene Bevölkerung ein. Während seiner 20 Jahre im Amt betrachtete Ticona es als Ehrensache, neben Spanisch und Quechua auch alle anderen Sprachen seines Kirchenbezirks zu lernen. (cbr/KNA)