Kardinal Marx: Habe nach Armbruch gelernt, um Hilfe zu bitten

Für den Münchner Kardinal Reinhard Marx (69) hatte sein Armbruch Anfang Juni offenbar auch etwas Gutes: Er habe danach "noch einmal gelernt, Hilfe zu erbitten", sagte Marx in einem Radiobeitrag, der am Samstag im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Es sei nicht immer so leicht, "zu zeigen, dass man Hilfe braucht, weil etwas ganz Alltägliches wie Essen kleinschneiden, anziehen, eine Tasche auspacken plötzlich nicht mehr so einfach geht". Umso dankbarer sei er "allen, die mir geholfen haben, mich angesehen haben und für mich da waren".
Der Erzbischof dankte in dem Beitrag auch für Begegnungen bei seiner Behandlung und Reha mit Menschen, denen er sonst wahrscheinlich nicht begegnet wäre. Durch das gemeinsame Kranksein sei er mit ihnen "auf Du und Du" gewesen. Dabei sei es völlig unwichtig gewesen, "was man macht, wer man ist, woher man kommt". Sie seien einander "einfach als Mitmenschen" begegnet und hätten über Gott und die Welt geredet.
Marx forderte zugleich mehr gesellschaftliche Anerkennung für alle Menschen, die in Medizin, Rettungsdiensten, Pflege, Reha und Therapie arbeiten. Wer anderen helfe, "gesund zu werden, ins Leben zurückzufinden, in Würde gepflegt zu werden und auch in Würde sterben zu können, verdient Respekt, der sich auch in einem angemessenen Lohn zeigt". – Der Radiobeitrag wird am Samstag um 17.55 Uhr im Programm Bayern 2 in der Reihe "Zum Sonntag" gesendet. (KNA)