Zentrale Veranstaltungsorte, Termine und Sightseeing-Tipps

Auf nach Lissabon – die wichtigsten Pilger-Infos zum Weltjugendtag

Veröffentlicht am 22.07.2023 um 12:00 Uhr – Von Matthias Altmann – Lesedauer: 

Bonn ‐ Noch zehn Tage, dann beginnt der Weltjugendtag in Lissabon. Wo findet dort wann etwas statt? Was sind die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt? Und wo können sich die deutschen Pilgergruppen treffen? Katholisch.de hat die wichtigsten Informationen kompakt zusammengestellt.

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Über 8.000 aus Deutschland, womöglich eine Million aus der ganzen Welt: In den kommenden Tagen machen sich junge Leute aus aller Welt auf den Weg nach Portugal. Zunächst zu den Tagen der Begegnung in die verschiedenen Diözesen, ab 1. August schließlich zum Weltjugendtag nach Lissabon. Wir geben eine kompakte Übersicht über die zentralen Veranstaltungsorte, die Pilgerausrüstung, die Hauptsehenswürdigkeiten Lissabons und weitere wichtige Hinweise. Doch zuallererst gilt: Uhren zurückstellen! Portugal ist eine Stunde hinter Deutschland.

Die zentralen Orte

Das Hauptgelände für den Weltjugendtag ist der Parque Tejo im Osten der Stadt, bei der bekannten Vasco-da-Gama-Brücke. Es handelt sich um einen Teil des Areals der Weltausstellung 1998, deren Gastgeber Lissabon war. Während der Veranstaltung wird er den Namen "Campo da Graça", Feld der Gnade, tragen. Dort finden die Vigil und die Abschlussmesse mit Papst Franziskus statt.

Der Parque Eduardo VII ist der größte innerstädtische Park der portugiesischen Hauptstadt. Von ihm geht die Avenida da Libertade, die Prachtstraße Lissabons, aus. Während des Weltjugendtags trägt der Platz den Namen "Colina do Encontro", Hügel der Begegnung. Hier finden die Eröffnungsmesse des Weltjugendtags, die Willkommenszeremonie mit Papst Franziskus sowie der Kreuzweg mit dem Pontifex statt.

Im Jardim Vasco da Gama, am Tejo-Ufer im berühmten Stadtteil Belem, liegt die "Cidade da Alegria", Stadt der Freude. Dort gibt es die Berufungsmeile, auf der sich verschiedene Geistliche Bewegungen, Gemeinschaften und Orden vorstellen. Gleichzeitig wird es dort den "Parque do Perdão" (Vergebungspark) mit 150 Beichtgelegenheiten geben. Die "Cidade da Alegria" wird vom 1. bis 4. August geöffnet sein.

An mehreren Orten in der Stadt (Terreiro do Paço/Praça do Comércio, Parque da Belavista, Alameda D. Afonso Henriques) wird vom 1. bis 6. August das Jugendfestival stattfinden. Angeboten werden Konzerte, Tanz, Theater, Kino, Ausstellungen und Sportveranstaltungen. Der Eintritt ist für diejenigen, die sich für den Weltjugendtag 2023 angemeldet haben, frei.

Wichtigster Anlaufpunkt für die deutschen Pilgerinnen und Pilger ist das Deutsche Pilgerzentrum, das im Lissaboner Goethe-Institut eingerichtet wird und vom 31. Juli bis 4. August geöffnet ist. Fußläufig ist es rund 20 Minuten vom Hügel der Begegnung entfernt. Es soll als Ort für Gespräche und Gebete mit anderen Pilgern oder auch Bischöfen und Seelsorgern sowie zum Ausruhen dienen – und hat WLAN. Verantwortet wird es vom Zentrum für Berufungspastoral (ZfB) und der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj).

 Papst Franziskus
Bild: ©KNA/Vatican Media/Romano Siciliani

Papst Franziskus feiert mit den Pilgern mehrere Gottesdienste und Andachten.

Die wichtigsten Termine

Offiziell eröffnet wird der Weltjugendtag mit einer Messe am 1. August um 19 Uhr auf dem „Colina do Encontro“. Vorstehen wird ihr der Lissaboner Patriarch, Kardinal Manuel Clemente. Das erste Treffen von Papst und Weltjugendtagspilgern gibt es am 3. August, erneut auf dem Hügel der Begegnungen: Um 17.45 Uhr beginnt die Willkommenszeremonie mit dem Pontifex. Am 4. August um 18 Uhr findet der Kreuzweg mit Papst Franziskus statt, ebenfalls auf dem "Colina do Encontro".

Am vorletzten Tag des Weltjugendtags steht die Wallfahrt zum Veranstaltungsort der Vigil an, die um 20.45 Uhr im "Campo da Graça" stattfindet. Hier werden die Jugendlichen und der Papst gemeinsam beten. Die Pilger sind eingeladen, dort im freien zu übernachten – denn am Sonntag um 9 Uhr steht bereits die Abschlussmesse mit Papst Franziskus auf dem Programm.

Die deutschen Teilnehmer lädt der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am 2. August um 17 Uhr zum International Youth Hearing in das deutsche Pilgerzentrum ein. Dort gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema "Klimagerechtigkeit und Kolonialismus". Gesucht werden soll nach gemeinsamen Ansätzen, die es ermöglichen, dass junge Menschen Protagonisten einer Welt im Sinne Jesu werden und weltweit für Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung und den Frieden einstehen.

Das Pilger-Kit

Jeder angemeldete Teilnehmer bekommt ein Pilger-Kit. Das Wichtigste: der Rucksack und eine Flasche zum Wasserauffüllen. Daneben gibt es ein T-Shirt mit dem WJT-Logo, einen Hut im Panama-Stil, ein Umhängeband für den Pilgerausweis und einen Rosenkranz aus Holz. Alles ist laut den Veranstaltern umweltschonend und nachhaltig produziert worden.

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Die Hymne

Was wäre ein katholisches Großevent ohne eigenen Song? Die deutsche Fassung der internationalen Weltjugendtagshymne trägt den Titel "Wir eilen herbei" und stammt aus der Feder des Musikers Markus Petersen. Den Text gibt es hier.

Die deutsche Pilger-App

Erstmals wird bei diesem Weltjugendtag auch eine deutsche Pilger-App angeboten. Sie ist kostenlos und auch offline verfügbar. Sie wird regelmäßig aktualisiert und bietet neben wichtigen Informationen zum Programm, den Veranstaltungsorten und dem deutschen Pilgerzentrum auch Karten mit Veranstaltungshinweisen an. Die App kann hier heruntergeladen werden.

Straßenbahn und Kathedrale von Lissabon
Bild: ©KNA/Michael Althaus

An der Kathedrale von Lissabon vorbei fährt die berühmte Straßenbahnlinie 28.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Falls Zeit zum Sightseeing ist: Lissabon ist eine spannende Stadt mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten, die von ihrer reichen und langen Geschichte zeugen. Viele davon lassen sich gut von den zentralen Weltjugendtags-Orten erreichen. So liegt zum Beispiel rund 15 Minuten zu Fuß entfernt vom Deutschen Pilgerzentrum die Sankt-Dominikus-Kirche (Igreja de São Domingos). Das Besondere an ihr: Ihr Inneres erinnert ganz bewusst an einen schweren Brand im Jahr 1959. So wurden die Säulen schwarz gelassen – und nach wie vor kann man einen verbrannten Geruch wahrnehmen.

Vom Terreiro do Paço beziehungsweise Praça do Comércio am Tejo-Ufer aus, wo ein Teil des Jugendfestivals stattfindet, gelangt man in wenigen Minuten zur Sankt-Antonius-Kirche (Igreja de Santo Antonio). Diese ist dem heiligen Antonius von Padua gewidmet, der in Lissabon zur Welt kam und Patron der Stadt ist. Das Gotteshaus wurde an der Stelle errichtet, wo einst sein Geburtshaus gestanden haben soll. Nur wenige Meter von der Kirche entfernt befindet sich die Kathedrale Lissabons, die Sé Patriarcal (Sé ist die Abkürzung des lateinischen sedes episcopalis, Bischofssitz). Diese stammt aus dem 12. Jahrhundert und wirkt von außen wie eine Burg. Eines der größter Schatz der Kathedrale ist das mittelatlerliche Taufbecken, in dem der heilige Antonius getauft worden sein soll.

Übrigens: Beide Kirchen liegen an der berühmen Straßenbahnlinie 28, die hinauf zum Castelo de São Jorge führt. Falls sie nicht zu überfüllt sein sollte, lohnt sich eine Fahrt hinauf zur Burg. Denn von ihr aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Fluss Tejo.

Auch nicht weit entfernt vom Terreiro do Paço liegt der Bahnhof Cais de Sodre. Von dort aus kommt man relativ schnell (und günstig) in den berühmten Stadtteil Belem, wo mehrere Wahrzeichen Lissabons liegen: Einerseits das Hieronymiten-Kloster und der Torre de Belem. Und in Belem soll es zudem in einer Bäckerei neben dem Kloster die besten Pasteis de Nata – eine portugiesische, süße Leckerei – der Welt geben. Unmittelbar in der Nähe befindet sich übrigens die "Cidade da Alegria" mit der Berufungsmeile und den Beichtgelegenheiten.

Wer mehr Zeit hat, kann mit dem Zug von Lissabon raus über den Fluss nach Almada fahren – über die Brücke des 25. April, die sehr stark der Golden Gate Bridge in San Francisco ähnelt. In Almada steht nämlich die Jesus-Statue "Cristo Rei", die sich mit ausgebreiteten Armen der Stadt Lissabon zuwendet. Sie ist inspiriert von der berühmten Cristo-Redentor-Statue in Rio de Janeiro und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet.

Sonstiges

In der Sommerhitze Lissabons ist eine Sache besonders wichtig – Wasser. An vielen Stellen in der Stadt gibt es öffentliche Wasserspender, an denen man problemlos trinken oder seine Flasche auffüllen kann. Außerdem werden währen des Weltjugendtags – falls zwischendurch ein kleiner Hunger kommt oder man seine Vorräte auffüllen muss – die Supermärkte rund um die Uhr geöffnet sein.

Von Matthias Altmann