Vertrauter von Bischof Álvarez: Kirche arbeitet für Freilassung
Der Papst und der Heilige Stuhl arbeiten nach Aussage eines Vertrauten von Bischof Rolando José Álvarez Lagos hinter den Kulissen für die Freilassung des in Nicaragua inhaftierten Bischofs. "Die Kirche muss nicht immer veröffentlichen oder sagen, was sie tut, vielmehr arbeitet sie in der Stille", sagte Manuel Antonio Obando Cortedano am Donnerstag im Interview mit dem spanischen Magazin "Vida Nueva". Der frühere Chef der Kommunikationsabteilung von Álvarez‘ Diözese Matagalpa wurde im Februar mit mehr als 200 weiteren Nicaraguanern ins Exil in die USA abgeschoben.
Obando ist davon überzeugt, dass Papst Franziskus die Kirche in Nicaragua nicht vergessen hat. "Oft hören wir, der Papst würde nichts machen, die Bischöfe tun nichts und es scheint, auch die Priester hätten das Thema vergessen." Doch Papst Franziskus sei gemeinsam mit der ganzen Kirche den Gläubigen in Nicaragua nahe. Obando rief dazu auf, für die baldige Freilassung von Álvarez zu beten.
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Im Februar wurde der Bischof in einem Schnellverfahren wegen angeblichen Landesverrats zu 26 Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Zuvor hatte Álvarez, dem auch die nicaraguanische Staatsangehörigkeit entzogen wurde, einer Abschiebung mit Obando und den weiteren mehr als 200 politischen Gefangenen in die USA widersprochen. Im August 2022 war er von der Polizei verhaftet worden, weil er sich den Plänen von Staatspräsident Daniel Ortega widersetzt hatte, im Norden des Landes ein Goldbergwerk anzulegen, das zu Lasten der dort lebenden Bevölkerung gewesen wäre.
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Spekulationen darüber gegeben, dass der Bischof aus dem Gefängnis entlassen worden sei und nach Italien ausgeflogen werde. Die Berichte von regierungskritischen Medien und Nichtregierungsorganisationen bewahrheiteten sich allerdings nicht. (rom)