Kardinal Rodriguez Maradiaga: "Gender-Ideologie" zerstört Familien
Der honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga (80) sieht in der "Gender-Ideologie" eine Bedrohung für das traditionelle Familienbild. Sie sei dazu bestimmt, Familien mit teuflischen Ideen zu zerstören, zitiert die Zeitung "El Heraldo" aus der Sonntagspredigt des Alt-Erzbischofs der Hauptstadt Tegucigalpa.
Jungen und Mädchen müssten in Liebe, Respekt und Würde erzogen werden und von Ideologien ferngehalten werden, die "Unkraut säen", forderte Rodriguez Maradiaga. Gottes Plan sei sehr klar: dass Mann und Frau den Bund der Liebe in der Ehe und in der Familie schließen, so der prominente Kirchenmann, der zu den Vertrauten von Papst Franziskus zählt.
Protest gegen Gesetz
Zuvor hatten Eltern, führende Vertreter religiöser und zivilgesellschaftlicher Organisationen in sieben honduranischen Städten gegen ein geplantes Gesetz über integrale Erziehung demonstriert und die linksgerichtete Präsidentin Xiomara Castro aufgefordert, ein Veto gegen das Gesetz einzulegen. Das Gesetzesvorhaben soll unter anderem Prävention gegen Teenager-Schwangerschaften fördern und die Sexualerziehung neu organisieren. Der Nationalkongress hatte es vor einigen Monaten verabschiedet.
1978 wurde Rodriguez Maradiaga Weihbischof in seinem Heimaterzbistum Tegucigalpa, 1993 Erzbischof und drei Jahre später Vorsitzender der Honduranischen Bischofskonferenz (bis 2016). Von 1995 bis 1999 stand er dem Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM vor. Von 2007 bis 2015 war er Präsident von Caritas Internationalis. Im Vatikan gehörte er lange Jahre dem Kardinalsrat von Papst Franziskus an. (KNA)