Bischof Wilmer: In der Kirche gab es nie ein homogenes Lager
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer spricht sich mit Blick auf innerkirchliche Spannungen für mehr Gelassenheit aus. In der Kirchengeschichte habe es "nie ein uniformes Lager oder eine völlig homogene Gruppe" gegeben, sagte Wilmer in einem Montag veröffentlichten Interview des Portals "domradio.de". Es habe sich immer um heterogene Gruppen gehandelt. "Von daher brauchen wir einen langen Atem, Zuversicht und Hoffnung." Wilmer äußerte sich zum Abschluss der "dennoch. Konferenz für Neues in der Kirche" in Hannover, auf der von Freitag bis Sonntag rund 520 Personen über Impulse für die kirchliche Zukunft diskutierten.
Im Hinblick auf Veränderungen in der Kirche sagte Wilmer, dass die Wahrheit bleibe und Gott bleibe. "Aber die Form der Kirche hat sich immer schon durch die Jahrhunderte verändert." Daher dürfe man getrost auf den Heiligen Geist hoffen, "der schon dafür sorgen wird, dass hier nichts zusammenbricht".
Der Hildesheimer Bischof rief die Kirche zudem zur Offenheit gegenüber Ausgetretenen auf. Jeder, der austrete, sei ein großer Verlust für die Kirche. "Für mich ist wichtig, dass wir für diese Menschen offen bleiben, dass wir sie innerlich umarmen, dass wir für sie beten, für sie einen Platz frei halten und dass wir ihnen mit einer großen Geduld und Empathie begegnen", so Wilmer. (mal)