Ernennungen wie die ihre hätten einen starken Symbolcharakter

Am Zwischenbericht der Weltsynode wirkt erstmals eine Frau mit

Veröffentlicht am 16.10.2023 um 16:44 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Ordensfrau Patricia Murray ist das einzige weibliche Mitglied in der Kommission, die den Zwischenbericht der Weltsynode erstellt. Sie nahm nun dazu Stellung. Unterdessen reisen zwei Bischöfe vorzeitig von dem vatikanischen Treffen ab.

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Die Ordensfrau Patricia Murray freut sich über ihre Ernennung zum ersten weiblichen Mitglied in der Kommission, die den Zwischenbericht der Weltsynode im Vatikan erstellt. Ernennungen wie die ihre hätten einen starken Symbolcharakter, sagte Murray am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan. Ihre Berufung zeuge von dem Willen der katholischen Kirche, Frauen wirklich an Entscheidungen teilhaben zu lassen.

Die Kommission war vergangenen Dienstag zusammengestellt worden und hatte sich am Samstag zum ersten Mal getroffen. Dabei hätten die 13 Mitglieder bereits über den Zwischenbericht gesprochen, sagte Murray. Dieser solle nicht zu lang werden und in thematische Abschnitte unterteilt sein. Es werde jedoch viele Bereiche in dem Dokument geben, die einer tieferen Reflexion nach der derzeit stattfindenden Phase der Weltsynode bedürfen. Papst Franziskus hatte Murray persönlich in die Kommission berufen. Sie ist Geschäftsführerin der internationalen Vereinigung der Ordensoberinnen. Die meisten Mitglieder wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der laufenden Synode gewählt.

Die Versammlung widmet sich mittlerweile auch strittigen Themen. Bei der Zusammenkunft am Montagvormittag ging es unter anderem um Diversität in der Kirche, Ökumene, den Dialog mit anderen Religionen, Klerikalismus, die Rolle von Frauen in der Kirche und das Diakonat für Frauen. Das sagte die Pressesprecherin der Synode, Sheila Pires.

Chinesische Bischöfe verlassen Weltsynode vorzeitig

Seit dem 4. Oktober beraten rund 350 Synodale über neue Umgangsformen in der Kirche und mehr Mitbestimmung für ungeweihte Gläubige. Erstmals hat auch eine größere Gruppe an Laien – darunter auch Frauen – ein Stimmrecht. Das Treffen endet am 29. Oktober mit einem feierlichen Gottesdienst. Bis dahin soll es einen zusammenfassenden Zwischenbericht geben. Erst nach einem zweiten Teil der Beratungen im Oktober 2024 stimmen die Mitglieder über ihre Ergebnisse ab, die sie dem Papst als Vorschläge zur endgültigen Entscheidung vorlegen.

Unterdessen verlassen zwei Bischöfe aus China vorzeitig die Weltsynode im Vatikan. Der vatikanische Kommunikationschef Paolo Ruffini bestätigte am Montag vor Journalisten, dass die Bischöfe wegen "seelsorgerlicher Erfordernisse" in ihren Bistümern nach China zurückkehrten. Er glaube, sie reisten bereits diesen Dienstag ab.

Der Papst hatte Bischof Antonio Yao Shun von Jining in der autonomen Region Innere Mongolei sowie Bischof Joseph Yang Yongqiang von Zhoucun in Shandong zu Teilnehmern der Weltsynode berufen. Der Schritt galt als außergewöhnlich, weil der Heilige Stuhl und China keine diplomatischen Beziehungen miteinander unterhalten. Wegen der Ernennung von Bischöfen gibt es zudem immer wieder Konflikte. Als der Papst Anfang September die Mongolei bereiste, verbot das kommunistische Regime in China den Bischöfen und Gläubigen des Festlandes die Ausreise, um an dem Besuch im Nachbarland teilzunehmen. (tmg/KNA)