Geistliche wurden kürzlich aus Gefängnis in Nicaragua entlassen

Vatikan: Zwölf verbannte Priester kommen nach Rom

Veröffentlicht am 19.10.2023 um 15:24 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Erst kürzlich wurden sie aus dem Gefängnis entlassen und aus ihrer Heimat verbannt: Nun finden die zwölf Geistlichen aus Nicaragua Aufnahme in der Diözese Rom. Nicht mit dabei ist ein prominenter Bischof.

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Zwölf aus Nicaragua abgeschobene Priester werden noch am Donnerstagnachmittag in Rom erwartet. Das bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni. Der Heilige Stuhl sei um die Aufnahme der Geistlichen gebeten worden, die kürzlich aus dem Gefängnis in dem mittelamerikanischen Land entlassen worden seien. "Der Heilige Stuhl hat zugestimmt, sie werden am Nachmittag von einem Beamten des Staatssekretariats empfangen und in einigen Einrichtungen der Diözese Rom untergebracht", teilte Bruni mit. Zuvor hatten Medien in Nicaragua berichtet, die verbannten Priester würden in den Vatikan geschickt. Nicht unter den Freigelassenen befindet sich demnach der zu einer langen Haftstrafe verurteilte Bischof Rolando Alvarez.

Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten in den vergangenen Jahren immer wieder die Menschenrechtsverletzungen der linksgerichteten Regierung von Präsident Daniel Ortega und Vizepräsidentin Rosario Murillo. Inzwischen sind fast 4.000 Nichtregierungsorganisationen verboten worden.

Die Ortega-Regierung ließ auch kirchliche Einrichtungen und Universitäten schließen und ging gezielt gegen Kirchenvertreter vor. Mehrere Geistliche wurden verhaftet und teilweise zu langen Haftstrafen verurteilt, darunter auch Bischof Alvarez. Jüngst wurden mehr als 200 politische Gefangene ausgebürgert und in die USA ausgeflogen, darunter katholische Priester. (KNA)