Geistliche fordern sofortigen humanitären Waffenstillstand

Kirchenführer verurteilen Beschuss von Gotteshaus in Gaza

Veröffentlicht am 22.10.2023 um 10:05 Uhr – Lesedauer: 

Jerusalem ‐ Obwohl die Porphyrius-Kirche in Gaza nicht das eigentliche Ziel der israelischen Armee war, wurde das Gotteshaus doch von einer Rakete getroffen. Die Oberhäupter der christlichen Kirchen Jerusalems verurteilen den Angriff "aufs Schärfste".

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Die Oberhäupter der christlichen Kirchen Jerusalems haben den Beschuss eines orthodoxen Gotteshauses in Gaza "aufs Schärfste" verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung (Samstag) forderten sie alle Beteiligten des Nahost-Kriegs auf, "nicht mehr wahllos Zivilisten auf allen Seiten anzugreifen". Die internationalen Regeln der Kriegsführung müssten eingehalten werden. Zudem sprachen sich die Geistlichen für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand aus.

Die Porphyrius-Kirche in Gaza war am Donnerstag bei einer Explosion schwer beschädigt worden. Laut kirchlichen Angaben starben mindestens 18 Menschen, viele wurden verletzt. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte am Freitag mit, dass der Kirchenkomplex beim Angriff auf eine Kommandozentrale der Terrororganisation Hamas in unmittelbarer Nähe mitgetroffen worden sei. Die Kirche sei jedoch nicht das Ziel gewesen. Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange.

Für Sonntagmorgen ist in der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt eine Trauerzeremonie zum Gedenken an die Toten geplant. Geleitet wird sie laut der Ankündigung vom orthodoxen Patriarchen Theophilos III. (KNA)