Papst ruft zu Frieden in Nahost auf: "Brüder, hört auf, hört auf!"
Papst Franziskus hat angesichts des anhaltenden Nahost-Kriegs erneut zum Frieden aufgerufen. "Brüder, hört auf, hört auf!", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er betonte abermals, dass jeder Krieg eine Niederlage bedeute. Zudem erinnerte er an das Leid in der Ukraine. Krieg zerstöre die Geschwisterlichkeit zwischen den Menschen, sagte Franziskus.
Der Papst sicherte den Geiseln der Terrororganisation Hamas sowie allen Verwundeten, Toten und ihren Familien seine Nähe zu. Er wies überdies auf die schwierige humanitäre Lage im Palästinensergebiet hin und erwähnte die schweren Schäden durch Bombentreffer am anglikanischen Al-Ahli-Krankenhaus sowie an der orthodoxen Porphyrius-Kirche in Gaza. Humanitäre Hilfe müsse weiterhin ankommen, forderte Franziskus. Zudem müssten die in den Gazastreifen verschleppten Personen umgehend freigelassen werden.
Griechisch-orthodoxes Patriarchat in Jerusalem wirft Israel Kriegsverbrechen vor
Unterdessen warf das griechisch-orthodoxe Patriarchat in Jerusalem dem Staat Israel mit Blick auf die Zerstörung der Porphyrius-Kirche erneut ein "Kriegsverbrechen" vor. Die Bombardierung habe "tiefe Spuren in der christlichen Gemeinschaft in Gaza und im übrigen Heiligen Land" hinterlassen, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Die Christen Jerusalems setzten sich unermüdlich dafür ein, den Leidtragenden zu helfen.
Für die schwierige humanitäre Lage im Gazastreifen machte das Patriarchat ebenfalls Israel verantwortlich, das die Versorgung des Gebiets mit Strom, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten eingestellt habe. Am Sonntagmorgen fand in der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt eine Trauerzeremonie zum Gedenken an die Toten der Porphyrius-Kirche statt. Geleitet wurde der religiöse Akt vom orthodoxen Patriarchen Theophilos III., der ein Friedensgebet sprach.
Die orthodoxe Porphyrius-Kirche in Gaza war am Donnerstag bei einer Explosion schwer beschädigt worden. Laut kirchlichen Angaben starben 18 Menschen, viele wurden verletzt. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte am Freitag mit, dass der Kirchenkomplex beim Angriff auf eine Kommandozentrale der Terrororganisation Hamas in unmittelbarer Nähe mitgetroffen worden sei. Die Kirche sei jedoch nicht das Ziel gewesen. Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange. (rom/KNA)