Kirchenoberhaupt nennt nächste Reiseziele, darunter deutsches Nachbarland

Papst Franziskus: Kein Grab im Petersdom – denke nicht an Rücktritt

Veröffentlicht am 13.12.2023 um 10:36 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Wie seine Vorgänger im Petersdom begraben werden? Nichts für Papst Franziskus: Er hat sich bereits eine Grablege in einer anderen Kirche ausgesucht. Einen Rücktritt wie Benedikt XVI. lehnt er trotz angeschlagener Gesundheit ab.

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Papst Franziskus will nicht wie seine Vorgänger im Petersdom begraben werden. In einem am Dienstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten mexikanischen TV-Interview kurz vor seinem 87. Geburtstag sagte er, er habe bereits Vorkehrungen für eine Bestattung in der Basilika Santa Maria Maggiore getroffen. Franziskus hat Roms größte Marienkirche mehr als 100-mal besucht, unter anderem vor und nach seinen internationalen Reisen. Der bislang letzte Papst, der nicht im Petersdom bestattet wurde, war Pius IX. (1846-1878). Sein Grab befindet sich in der römischen Basilika San Lorenzo. Zugleich kündigte Franziskus an, sein Begräbnis werde nach einem deutlich vereinfachten Ritual ablaufen. Er habe dies bereits mit dem päpstlichen Zeremoniar geklärt.

Weiterhin denkt der Papst nicht an einen Rücktritt. In dem Interview erklärte Franziskus auf die Frage, ob er im laufenden Jahr angesichts seiner immer wieder angeschlagenen Gesundheit an Rücktritt gedacht habe: "Ich habe den Mut von Benedikt XVI. gesehen, der es vorgezogen hat, Basta zu sagen, als er merkte, dass seine Kräfte am Ende waren." Er selbst "bitte den Herrn, irgendwann Basta zu sagen, aber dann, wenn Er es will". Die Frage, ob sich seine Amtsführung nach dem Tod seines Vorgängers verändert habe und er härter geworden sei, verneinte der Papst. Es gebe im Gegenteil eine gewisse Altersmilde.

Reisen nach Belgien und...

Zudem kündigte Franziskus an, dass er im kommenden Jahr nach Belgien reisen will. Der Papst sagte, die Reise sei bereits bestätigt, einen genauen Termin nannte er jedoch nicht. Ferner bestätigte er in dem Interview, dass er von Argentiniens Präsident Javier Milei in sein Heimatland eingeladen wurde. Was dieser im Wahlkampf gesagt habe, müsse man von dem unterscheiden, was er im Amt tue, betonte Franziskus. Der seit 10. Dezember amtierende marktliberale Milei (53) hatte den Papst im Wahlkampf scharf kritisiert, sich später aber für einige Äußerungen entschuldigt.

Als weiteres Reiseziel nannte Franziskus für das kommende Jahr Polynesien. Diese beiden Reisen seien geplant, aber noch nicht bestätigt. Man müsse sehen, ob sie möglich seien. Danach werde er aber kürzer treten. Auf die Frage, ob man sich um seine Gesundheit sorgen machen müsse, antwortete der Papst: "Ja, ein wenig. Ich brauche Ihr Gebet für meine Gesundheit." Hinzu komme das Alter. Aus diesem Grund würden seine Reisepläne derzeit neu überdacht. Der als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geborene Jesuit wird am Sonntag (17. Dezember) 87 Jahre alt. (tmg/KNA)