Deutsche Bischöfe rufen zur Hilfe für Erdbeben-Opfer auf

Beten und spenden

Veröffentlicht am 04.05.2015 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Nepal

Bonn ‐ Die deutschen Bischöfe trauern um die Opfer des Erdbebens in Nepal und rufen zu mehr Unterstützung auf. Unterdessen berichten Mitarbeiter der Caritas von den dramatischen Zuständen vor Ort.

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"Auch bin ich gewiss, dass die deutschen Katholiken großherzig für die von der Erdbebenkatastrophe Betroffenen spenden", schrieb der Kardinal wörtlich in einem Brief an den Bischof von Nepal, Paul Simick. Darin brachte Marx zudem seine tief empfundene Anteilnahme am Schicksal der Opfer zum Ausdruck. Zugleich sicherte er den Menschen in Nepal die Solidarität der deutschen Katholiken zu. Darüber hinaus rief er zum Gebet für die Opfer des Unglücks und für alle Leidtragenden in Nepal auf: "Für Christen gibt es kein wichtigeres Zeichen der Verbundenheit mit den Notleidenden als die Hinwendung zu Gott im Gebet.

Nepal auf Katastrophe dieses Ausmaßes nicht vorbereitet

Caritas international koordiniert in Zusammenarbeit mit der Caritas in Nepal und anderen Organisationen die Hilfe für die Katastrophenopfer. Nepal ist auf eine Katastrophe dieses Ausmaßes nicht vorbereitet. Die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, brauchen kurzfristig Nahrung, Trinkwasser sowie Schutz gegen Kälte und Regen.

Viele der Erdbebenopfer seien zudem durch das Erlebte und den Verlust geliebter Angehöriger traumatisiert, berichtete Caritas-Helfer Stefan Teplan am Sonntag aus Kathmandu: "Die Menschen sind von Angstzuständen geplagt und kommen nicht zur Ruhe. Sie fürchten sich vor weiteren Nachbeben und sehen mit großen Befürchtungen dem bald einsetzenden Monsun entgegen."

Bild: ©KNA

Kardinal Reinhard Marx sichert den Menschen in Nepal die Solidarität der deutschen Katholiken zu.

Caritas-Helfer hätten inzwischen vier der am schwersten betroffenen Regionen erreicht, betonte Teplan. Am dringendsten benötigt würden nun Zelte, Schutzplanen und medizinische Hilfe: "Die Menschen wollen schnell wieder ein notdürftiges Dach über dem Kopf, damit sie sich vor dem Regen schützen können. Sonst verwandelt sich ihr Zuhause in wenigen Wochen in ein Schlammfeld", so Teplan. Zudem müssten offene Wunden, Durchfallerkrankungen und Ruhr behandelt werden.

Am Sonntag noch Überlende gefunden

Für die medizinische Hilfe sowie die Verteilung von Zelten und Schutzplanen hat Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, bislang eine Million Euro zur Verfügung gestellt. Auch einzelne deutsche Bistümer und Papst Franziskus persönlich hatten bereits für die Opfer der Katastrophe gespendet.
Bei dem schweren Erdbeben, das vor einer Woche Nepal erschüttert hatte, sind nach neuesten Schätzungen mehr als 7.000 Menschen ums Leben gekommen, Tausende werden noch vermisst. Am Sonntag konnten unterdessen jedoch drei Menschen lebend aus den Trümmern geborgen worden. Zwei Frauen und ein Mann seien im Dorf Kerabari im Distrikt Sindhupalchowk verschüttet gewesen, sagte der örtliche Polizist Ram Bahadur Nepali der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. (bod/dpa/KNA)