Kroatischer Erzbischof lobt Vatikan-Dokument zu Segnungen
Der Erzbischof von Rijeka in Kroatien, Mate Uzinić, sieht in der jüngsten Erklärung des Vatikans den Wunsch, eine Kirche mit offenen Türen zu sein, in der jeder Akzeptanz und Liebe finden kann. In einem Interview mit dem italienischen Internetportal "La Voce" (Mittwoch) betonte der kroatische Würdenträger, ein Segen könne von Menschen empfangen werden, die "darum beten, dass alles, was in ihrem Leben und in ihren Beziehungen wahr, gut und menschlich gültig ist, durch die Gegenwart des Heiligen Geistes bereichert, geheilt und erhöht wird".
Als Quelle der vatikanischen Erklärung bezeichnete der Oberhirte die Person Jesu, "die hinausgeht, um allen Menschen zu begegnen, und Gesten macht, die diejenigen schockieren, die sich auf Regeln und Vorschriften berufen, um Menschen abzuweisen und Türen zu verschließen". Er selbst habe Kommentare zur Erklärung gelesen, in denen die Aufforderung Jesu an die Ehebrecherin im Johannesevangelium, nicht mehr zu sündigen, in den Mittelpunkt gerückt worden sei. Dabei sei dies nicht die zentrale Botschaft, so der Erzbischof. Vielmehr sei "die Aussage ein Aufruf, nicht mit Steinen zu werfen, sondern denen nahe zu sein, die Gottes Nähe suchen".
Der Erzbischof von Rijeka ist für seine papstnahe Haltung bekannt, für die er von einigen Kreisen der Kirche in Kroatien mehrfach kritisiert wird. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie im Jahr 2021 bat Uzinić als erster kroatischer Würdenträger Homosexuelle um Vergebung, vor allem aber jene, die sich von der Kirche abgelehnt fühlten. Während seiner Amtszeit als Bischof von Dubrovnik legte er den Fokus auf die Zusammenarbeit mit den Laien und veranstaltete theologische Sommerakademien, bei denen evangelische, katholische und orthodoxe Studierende mit renommierten Theologen wie Tomáš Halík, Timothy Radcliffe, James Martin, Ivan Šarčević, Marianne Heimbach-Steins und Cyril Hovorun zusammentrafen. (mtr)