Freiburger Oberhirte setzt auf "solide pastorale Arbeit"

Erzbischof Burger: Kirche ist kein Supermarkt

Veröffentlicht am 04.01.2024 um 10:33 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ Der Kirche in Deutschland gehen die Mitglieder in Scharen verloren. Was tun? Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger setzt auf eine solide Pastoral – und mahnt Geduld und Beharrlichkeit an.

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Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger pocht mit Blick auf sinkende Kirchenmitgliederzahlen auf Geduld und Beharrlichkeit. "Die Kirche ist kein Supermarkt, in den die Menschen nicht mehr gehen, weil sie bestimmte Ware nicht mehr bekommen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Burger will auf eine "solide pastorale Arbeit" setzen.

Es werde unter anderem überlegt, ein zusätzliches Angebot nach der Firmung und vor der Ehe einzurichten, so Burger. "Hier sehen wir eine Lücke in der Begleitung, so dass Menschen in bestimmten Lebensphasen einfach den Kontakt zur Kirche verlieren." Er wolle aber auch "Kirche an ungewöhnlichen Orten sichtbar und zugänglich zu machen", so Burger. Dadurch wolle man "mit kirchenfernen Menschen mehr ins Gespräch" kommen. Als Beispiele nannte er Angebote im Europapark in Rust sowie im Nationalpark Schwarzwald.

"Auf diese Weise hoffen wir, wieder mehr Vertrauen aufzubauen, das durch Finanzskandale und Missbrauchskrise sehr brüchig geworden ist; hier setzen wir auf lückenlose Aufarbeitung, Prävention und Transparenz", so Burger. Zuletzt hatte vor Weihnachten die Verurteilung des italienischen Kardinals Angelo Becciu zu fünfeinhalb Jahren Haft im Rahmen des vatikanischen Finanzskandals für Aufsehen gesorgt. (cph)