Nach Festnahme wegen Handels mit Viagra: Pfarrer wieder auf freiem Fuß
Der spanische Priester, der am Montag von einer Polizeieinheit wegen des vermeintlichen Handels mit Viagra festgenommen wurde, befindet sich wieder auf freiem Fuß. Das zuständige Gericht der Stadt Don Benito in Südspanien ließ den Pfarrer unter Auflagen frei, berichteten mehrere Medien übereinstimmend am Dienstagnachmittag. Demnach wurde der Reisepass des Geistlichen eingezogen und er muss am 1. und 15. jeden Monats bei Gericht vorstellig werden. Der Priester ließ über seinen Anwalt mitteilen, er sei unschuldig. "Alles was berichtet wird, ist absolut falsch. Es gibt keine Beweise, die ihn belasten", so der Anwalt. Die zweite festgenommene Person, ein in den Medienberichten als Lebenspartner des Priesters bezeichneter Mann, bleibt unterdessen in Haft.
Die Polizei teilte mit, sie habe bei der Razzia in der Wohnung des Pfarrers – anders als zuvor berichtet worden war – kein Viagra gefunden. Sie stellte jedoch zwei Kilogramm Mephedron sicher, eine psychoaktive Substanz aus der Gruppe der Amphetamine, die bei Konsumenten zu einer Steigerung des sexuellen Empfindens führen kann. Außerdem fanden die Einsatzkräfte 3.300 Euro in bar, Präzisionswaagen und mehrere Handys. In den spanischen Medien wird die Polizeiaktion auch als "Operación Botafumeiro" ("Operation Weihrauchfass") bezeichnet. Damit spielen sie auf das 1,60 Meter große und 54 Kilogramm schwere Weihrauchfass an, das in der Kathedrale des Wallfahrtsortes Santiago de Compostela in Nordspanien durch das Gotteshaus geschwungen wird. (rom)