"Hässlichste Gefahr" heutzutage

Erkrankter Papst Franziskus wettert gegen "Gender-Ideologie"

Veröffentlicht am 01.03.2024 um 13:09 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus kämpft weiter mit seiner Erkrankung – und mit der von ihm als "Gleichmacherei" bezeichneten "Gender-Ideologie". Dieser erteilt er eine deutliche Absage, seinen geplanten Terminen jedoch nicht.

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Papst Franziskus hat sich noch nicht von seiner Erkrankung erholt. "Ich bin immer noch erkältet und es ermüdet mich, wenn ich eine Weile lese", sagte er Teilnehmern einer Audienz am Freitag im Vatikan. Ein Mitarbeiter des Staatssekretariats verlas die vorbereitete Rede. Zuvor richtete Franziskus noch einige Worte an die Teilnehmer des kirchlichen Kongresses "Mann-Frau-Gottesbild. Für eine Anthropologie der Berufe".

Dabei bezeichnete er die "Gender-Ideologie" als "hässlichste Gefahr" heutzutage. "Ich habe um Studien über diese hässliche Ideologie unserer Zeit gebeten, die Unterschiede auslöscht und alles gleich macht", wiederholte er seine Kritik. "Unterschiede auszulöschen bedeutet, die Menschheit auszulöschen", so Franziskus. Mann und Frau hingegen stünden in einer fruchtbaren Spannung. Das Kirchenoberhaupt warnt regelmäßig vor der "Gender-Ideologie" als eine der "gefährlichsten ideologischen Kolonisationen", weil es um eine über das Geschlechtliche hinausgehende Gleichmacherei gehe.

Bei einer weiteren Gruppen-Audienz am Freitag ergriff der Papst nicht selbst das Wort; insgesamt absolvierte er sechs Treffen. Vergangenen Samstag hatte der Vatikan bekannt gegeben, dass der 87-jährige eine "leichte Grippe" hat. Am Mittwoch unterzog er sich einigen "diagnostischen Tests" in der kirchlichen Klinik auf der Tiberinsel in Rom. Die Resultate der Untersuchungen sind nicht bekannt, jedoch nahm Franziskus seine Privataudienzen umgehend wieder auf. Auch das Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag steht weiterhin im päpstlichen Terminkalender. (KNA)