Er wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden

Deutscher Kurienkardinal Paul Josef Cordes gestorben

Veröffentlicht am 15.03.2024 um 09:49 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Er stammte aus dem Erzbistum Paderborn und machte später Karriere im Vatikan: Nun ist der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes gestorben. Im September hätte er seinen 90. Geburtstag gefeiert.

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Der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes ist tot. Wie das Portal "Vatican News" berichtet, starb Cordes am Freitagmorgen im Alter von 89 Jahren.

Cordes wurde am 5. September 1934 in Kirchhundem im Sauerland geboren und 1961 zum Priester des Erzbistums Paderborn geweiht. 1975 ernannt, wirkte er dort ab 1976 als Weihbischof. 1980 machte ihn Papst Johannes Paul II. zum Vizepräsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien. 1995 wurde er zum Präsidenten des Päpstlichen Rates "Cor Unum" ernannt. 2007 erfolgte die Erhebung zum Kardinal. Cordes war zudem maßgeblich an der Entwicklung der Weltjugendtage beteiligt. 2010 nahm Papst Benedikt XVI. sein Rücktrittsgesuch an. Er lebte zuletzt in Rom.

Bätzing: Unermüdlicher Mitarbeiter des Heiligen Stuhls

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing, würdigte Cordes als unermüdlichen Mitarbeiter des Heiligen Stuhls unter mehreren Päpsten: "Paul Josef Cordes war das Aushängeschild für die weltweite Koordination und Unterstützung in der Katastrophenhilfe. Er ging an die Orte, wohin keiner reisen möchte." Standfestigkeit und Prinzipientreue, ein festes theologisches Bild und hintergründiger Humor hätten Cordes ausgezeichnet. "Dabei scheute er sich nicht, in aktuelle kirchenpolitische und theologische Debatten einzugreifen und die römische Sichtweise darzulegen. Er blieb klar in der Sache und verbindlich im Ton", so Bätzing. Gleichzeitig würdigte er die Verdienste des Kardinals für die Weltjugendtage.

Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz würdigte Cordes ebenfalls. In einer Erklärung am Freitag bezeichnete er den Kardinal als Verkünder der Wahrheit und Schönheit des Evangeliums. "Trotz seiner vielfältigen Aufgaben in Rom – und von dort in alle Welt gesandt – hat Kardinal Cordes die Nähe zu seiner sauerländischen Heimat nie verloren, sie vielmehr immer wieder aktualisiert", erklärte Bentz. Nach Angaben des Erzbistums wird nach einem Requiem in Rom die Überführung der sterblichen Überreste Cordes ins Sauerland erfolgen. Er soll dort in der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Kirchhundem beigesetzt werden.

Nach dem Tod von Cordes gehören dem Kardinalskollegium noch sechs Deutsche an: Friedrich Wetter (96), Walter Brandmüller (95), Walter Kasper (91), Gerhard Ludwig Müller (76), Reinhard Marx (70) und Rainer Maria Woelki (67). Bei einer Papstwahl wären aber nur die drei unter 80-Jährigen, Müller, Marx und Woelki, stimmberechtigt. (tmg)

15.3., 15:20 Uhr: Ergänzt um Bätzing.
15.3., 18:30 Uhr: Ergänzt um Bentz.