Nach Neuregelung in Hamburg

Umfrage: Jeder Zweite für Lockerung von Tanzverbot an Karfreitag

Veröffentlicht am 25.03.2024 um 11:24 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Der Karfreitag ist der stillste der deutschen Feiertage. Das Tanzverbot, das in vielen Bundesländern gilt, wird jedoch immer häufiger in Frage gestellt. Zuletzt lockerte Hamburg – das trifft nicht nur auf Zuspruch.

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Die Hälfte der Menschen in Deutschland befürwortet offenbar eine Lockerung des Tanzverbots an Karfreitag. 23 Prozent sind "eher" dafür, 27 Prozent "voll und ganz": Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov vom Montag, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorab vorliegt. Ein knappes Drittel lehnt eine Lockerung demnach ab, 15 Prozent "eher" und 15 Prozent "voll und ganz". 21 Prozent zeigten sich unentschlossen.

Männer würden eine Lockerung stärker befürworten als Frauen: Während 29 Prozent der Männer sich "voll und ganz" dafür aussprachen, sagte dies bei den Frauen jede Vierte (25 Prozent). In der Altersgruppe 55 plus werden Lockerungen dagegen besonders kritisch bewertet: 18 Prozent lehnten sie "voll und ganz" ab, weitere 16 Prozent "eher". Zwischen Befragten in Ost und West zeigten sich nur leichte Unterschiede: Während sich im Westen insgesamt 30 Prozent gegen Lockerungen aussprachen, waren es im Osten 26 Prozent. – An der Online-Befragung beteiligten sich den Angaben zufolge 13.040 Erwachsene.

Lockerung in Hamburg

Zuletzt hatte der Hamburger Senat das Tanzverbot an Karfreitag gelockert. Künftig beginnt dort die Zeit der Feiertagsruhe am Karfreitag erst ab 5 Uhr morgens und endet um 24 Uhr. Bisher galt das Tanzverbot von 2 Uhr am Karfreitag bis 2 Uhr am Karsamstag.

Weil der Karfreitag zu den "stillen Feiertagen" gehört, gilt in den meisten deutschen Bundesländern ein Tanzverbot, was aber immer häufiger in Frage gestellt wird. In der Regel sind auch Sportveranstaltungen und die öffentliche Aufführung bestimmter Filme untersagt.

An Karfreitag erinnern die Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Theologisch ist der Feiertag untrennbar mit Ostern als Fest der Auferstehung verbunden. Das Wort "Kar" kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Kummer". Neben Aschermittwoch ist dies der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Buß- und Fasttag gilt. (KNA)