Soziale Themen und moralische Fragen wie "Gender-Ideologie" im Fokus

Vatikan-Erklärung zu Menschenwürde: Titel und Datum stehen fest

Veröffentlicht am 02.04.2024 um 12:39 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Seit Monaten spricht der Glaubenspräfekt vom nächsten Papier aus seinem Haus: eine Erklärung zur Menschenwürde – darin geht es wohl auch um kontroverse Fragen wie Gender und Transidentität. Nun gibt es erstmals offiziell Details zur Veröffentlichung.

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Das Grundsatzdokument des Glaubensdikasteriums zur Menschenwürde wird am kommenden Montag vorgestellt. Mit der am Dienstag veröffentlichten Ankündigung der Pressekonferenz wurde auch erstmals der Titel mitgeteilt: die Erklärung trägt den Titel "Dignitas infinita" ("Unendliche Würde"). Glaubenspräfekt Víctor Manuel Fernández hatte in verschiedenen Interviews seit Jahresbeginn bereits angekündigt, dass das Dokument Anfang April veröffentlicht werde. Es solle eine "deutliche Kritik an den unmoralischen Tendenzen der heutigen Gesellschaft" enthalten. Es behandle "nicht nur soziale Themen, sondern auch eine starke Kritik an moralischen Fragen wie Geschlechtsumwandlung, Leihmutterschaft und Gender-Ideologie", sagte Fernández gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE. In der Ankündigung werden keine neuen Details zum Inhalt des Schreibens genannt.

Ein grundsätzliches Schreiben des Vatikans, das sich mit Gender-Fragen auseinandersetzt, wird seit Jahren erwartet. Zuletzt veröffentlichte die Bildungskongregation 2019 ein Papier zum Thema, das sich von Gender-Vorstellungen distanzierte, die "Manipulationen des Körpers nach Belieben" befürworten. Auch Papst Franziskus äußert sich regelmäßig ablehnend gegenüber einer angeblichen "Gender-Ideologie", zuletzt Anfang März. Zugleich gibt es immer wieder Zeichen einer Liberalisierung. Im vergangenen Herbst veröffentlichte das Glaubensdikasterium einen Brief zur Frage der Zulassung queerer Menschen als Taufpaten und Trauzeugen sowie zur Taufe von trans-Personen.

Als Teilnehmer der für Montag, 12 Uhr, angesetzten Pressekonferenz im Pressesaal des Heiligen Stuhls sind Kardinal Fernández, der für die Lehrsektion des Dikasteriums zuständige Sekretär Armando Matteo sowie die Medizinprofessorin Paola Scarcella angekündigt. Scarcella lehrt an der römischen Universität Tor Vergata an der Abteilung für Biomedizin und Prävention. Sie forscht unter anderem zur Epidemiologie des Alterns, zu HIV/AIDS und Ernährung. Ehrenamtlich engagiert sie sich in der Katechese für Menschen mit Behinderung in der Gemeinschaft Sant'Egidio. (fxn)