Abtreibungsgegner demonstrieren am Samstag in München

Unterstützung und Warnung: Bischof Hanke schreibt "Marsch fürs Leben"

Veröffentlicht am 12.04.2024 um 16:20 Uhr – Lesedauer: 

Eichstätt ‐ Christlich motivierte Abtreibungsgegner wollen am Samstag in München eine Großdemonstration abhalten. In der Kirche ruft das Vorhaben ein unterschiedliches Echo hervor. Manchmal in ein und derselben Person.

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Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat ein Grußwort für den am Samstag in München geplanten "Marsch fürs Leben" geschrieben. Darin bekundet er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Unterstützung beim Eintreten für die Würde aller Menschen und das unbedingte Recht auf Leben. Zugleich formulierte Hanke eine Warnung. Seit Jahren und aktuell in diesen Tagen gebe es Versuche, "das Grundgesetz und die klare Rechtsprechung des Verfassungsgerichtes zum Schutz des ungeborenen Lebens umzudeuten und zu unterlaufen", schreibt Hanke. "In dieser Situation müssen wir besonders darauf achten, dass unser grundgesetzlich gefordertes und christlich motiviertes Anliegen nicht von Gruppen gekapert wird, die den Einsatz für den Lebensschutz für andere politische Zwecke instrumentalisieren, die wir weder als freiheitlich-demokratische Staatsbürger und schon gar nicht als gläubige Christen gutheißen können."

Eine erste Version des Grußwortes, die der Veranstalter des Marsches am Donnerstag auf seiner Internetseite veröffentlicht hatte, enthielt diesen mahnenden Satz noch nicht. Eine Erläuterung war dafür in Eichstätt nicht zu erhalten.

Christlich motivierte Abtreibungsgegner wollen am Samstag bei ihrem "Marsch fürs Leben" in München bis zu 8.000 Menschen mobilisieren. Kritiker haben mehrere Gegendemonstrationen gegen den "rechten Großaufmarsch radikaler Abtreibungsgegner*innen" angekündigt. Dazu zählt das Münchner Bündnis "Gemeinsam gegen Rechts", das im Januar mehr als 100.000 Menschen auf die Straßen gebracht hatte. (KNA)