Stiftung veröffentlicht bislang unbekannte Fotos von Padre Pio
Der Fotograf von Padre Pio hat zehn zum Teil noch nie gezeigte Fotos des populären Volksheiligen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Bilder wurden anlässlich des 25. Jubiläums der Seligsprechung des Kapuziners von der US-amerikanischen Stiftung "Saint Pio Foundation" veröffentlicht. Sie stammen aus der Sammlung von Elia Stelluto, der seit seiner Jugendzeit Padre Pio bis zu dessen Tod fotografiert hat. Stelluto wurde 1935 in San Giovanni Rotondo geboren, dem Ort des Konvents, zu dem der Kapuziner gehörte. Der Fotograf hat mehrere Tausend Fotos des Heiligen angefertigt. "Es sind wunderschöne Bilder, die den Heiligen in seiner ganzen Einfachheit zeigen", sagte Stelluto anlässlich der Präsentation der Bilder am Montag im Vatikan. "Ich habe die Fotos des Heiligen Pio all die Jahre über immer allen gegeben, die mich darum gebeten haben, um die Verehrung des Heiligen Pio zu stärken", so Stelluto weiter.
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Der Fotograf sieht die Bilder als Geschenk an die Gläubigen. Sie zeigen den Kapuziner beim Gebet, bei der Feier der Messe und in alltäglichen Situationen mit seinen Mitbrüdern. Alle Fotos wurden ohne Blitz aufgenommen, da Pio die Verwendung von Blitzlicht insbesondere während der Messe ablehnte. Stattdessen seien die Fotos ausschließlich durch Kerzen erhellt, erläuterte Stelluto bei der Vorstellung der Bilder in Rom. Dennoch sei Pio immer klar und deutlich auf den Fotos zu erkennen: "Es ist nicht so, dass ich besonders talentiert gewesen wäre – in Wahrheit war er die Lichtquelle". Bei der Pressekonferenz wies der Vatikan-Mediendirektor Andrea Tornielli darauf hin, dass Pio auf einigen der Fotos lächelt, obwohl das damals auf Fotografien nicht üblich gewesen sei. Man spüre, dass die Nähe zu den Menschen den Heiligen glücklich gemacht habe. Die Stiftung stellt die Fotos kostenlos zum Download zur Verfügung. Dazu muss man allerdings Kontaktdaten hinterlassen und der Stiftung erlauben, die Daten für Werbezwecke zu verwenden.
Die "Saint Pio Foundation" wurde vor zehn Jahren gegründet, um das Andenken des Volksheiligen zu pflegen. 2017 organisierte die Stiftung eine Ausstellung von Reliquien von Padre Pio in verschiedenen US-amerikanischen Diözesen. Anlass waren damals der 130. Geburtstag und der 15. Jahrestag der Heiligsprechung. Padre Pio gehört in Italien zu den populärsten Heiligen, sein Bild ist an vielen Orten in der Öffentlichkeit präsent. Der 1887 als Francesco Forgione geborene Italiener legte 1904 seine Gelübde im Kapuzinerorden ab. Sein Ordensname "Pio" bedeutet "der Fromme". Zeit seines Lebens gehörte er zum Kapuzinerkonvent im süditalienischen San Giovanni Rotondo. 1918 zeigten sich nach einer Vision Stigmata an Brust, Händen und Füßen des Priesters. Zunächst zweifelte die Kirche an der Echtheit und belegte den beliebten Beichtvater mit Auftrittsverboten, bis sich schließlich auch die Haltung der Päpste gegenüber dem Kapuziner änderte. Johannes Paul II., der als junger Priester selbst bei Pio gebeichtet hatte, erhob ihn 1999 zum Seligen und schließlich 2002 zum Heiligen. 2022 wurde sein Leben mit dem Schauspieler Shia LaBeouf in der Hauptrolle verfilmt. (fxn)