"Es wird eines Tages einen gerechten Frieden geben"

Ukrainischer Jesuit: Deutsche haben zuviel Angst vor Russland

Veröffentlicht am 25.05.2024 um 10:02 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Zu Besuch in Deutschland mahnt der ukrainische Jesuit Mykhailo Stanchyshyn die Deutschen, sich nicht zu sehr von Putins Russland einschüchtern zu lassen. Er ist weiter optimistisch, was die Zukunft seines Heimatlandes betrifft.

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Der ukrainische Jesuit Mykhailo Stanchyshyn fordert die Deutschen auf, ihre Haltung zu Russland zu überdenken. "Habt keine Angst! Habt keine Angst vor Russland und vor der russischen Armee", sagte Stanchyshyn am Freitag in Berlin. Es sei ein Fehler, dass man sich zu sehr von Russlands Stärke einschüchtern lasse. "Sie haben grausame Taten verübt und unsägliches Leid über unschuldige Menschen in meinem Heimatland gebracht. Und sie tun dies weiterhin", so Stanchyshyn. Angst sei aber kein guter Ratgeber, und Putin spekuliere auf die Ängste des Westens. "Den Gefallen dürfen wir ihm nicht tun."

Stanchyshyn zeigte sich überzeugt, dass der Krieg für die Ukraine trotz der vielen Opfer gut ausgehen werde. Nötig sei aber neben Gebet und humanitärer Hilfe auch die militärische Unterstützung durch den Westen. Auch Pazifismus sei nur ein Zeichen von Angst. "Es wird eines Tages einen gerechten Frieden geben; und es wird eine Versöhnung geben, die diesen Ausdruck verdient", so der Jesuit. Die Zukunft der Ukraine sei demokratisch und liege in Europa.

Stanchyshyn hält sich derzeit für einige Tage in Deutschland auf und nimmt auch am Katholikentag teil, der am Mittwoch (29. Mai) in Erfurt beginnt. Der Jesuit ist in Lwiw (Lemberg) tätig. Zu Beginn des russischen Angriffskrieges machte er sich auf den Weg nach Charkiw, um den Menschen an der Front beizustehen. (KNA)