Diebe töten und überfahren Priester mit seinem Auto
In Kolumbien ist ein Priester bei einem brutalen Raubüberfall getötet worden. Die beiden Täter hätten Ramón Montejo am Dienstag auf einem Parkplatz in der Stadt Ocaña aufgelauert und ihn mit einem Messer bedroht, um sein Auto zu stehlen, berichteten lokale Medien. Daraufhin hatte sich der Priester gewehrt und wurde schwer mit dem Messer verletzt. Bei der Flucht mit dem Auto des Priesters überfuhren die Täter den 45-Jährigen, der kurz darauf verstarb. Die Polizei leitete umgehend eine Fahndung ein und konnte einen der Täter fassen.
Der Tod Montejos habe große "Verzweiflung und Trauer" ausgelöst, sagte Erzbischof Jorge Alberto Ossa Soto, der als Diözesanadministrator das Bistum Ocaña leitet. Der Bischof sprach der Familie des Getöteten sein Beileid aus, "ebenso wie der ganzen Gemeinde, die das Privileg hatte, ihn gekannt zu haben und Zeugen seiner pastoralen Hingabe und Aufopferung gewesen zu sein". Montejo sei ein Mann mit einem festen Glauben gewesen, der sich besonders den Ärmsten der Gesellschaft zugewandt habe. Vor seinem Tod sei er auf dem Weg in ein Gefängnis gewesen, in dem er als Seelsorger gearbeitet habe.
Der Erzbischof bat die Ermittlungsbehörden, den Tod Montejos genau zu untersuchen und aufzuklären. Hintergrund ist der Einsatz des Priesters für Opfer des jahrzehntelangen Bürgerkriegs in Kolumbien. Eine politische Motivation für die Tat könne daher nicht ausgeschlossen werden. Die Friedenskommission der Regierung erinnerte an den Toten als "eine respektierte und geschätzte Person in der Gemeinschaft aufgrund seiner sozialen Aktivitäten und seiner Arbeit für die Opfer des Konflikts". Seit den 1960er Jahren kämpfen in Kolumbien Guerilla-Gruppen und die Regierung gegeneinander. Auch wenn der Bürgerkrieg 2016 durch einen vereinbarten Waffenstillstand beendet wurde, gibt es immer noch gewaltsame Auseinandersetzungen in dem Land. (rom)
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