Zweite Sitzung des Synodalen Ausschusses in Mainz eröffnet

Bischof Bätzing: Synodaler Ausschuss hat das Go des Vatikans

Veröffentlicht am 14.06.2024 um 14:26 Uhr – Lesedauer: 

Mainz ‐ Der Synodale Ausschuss geht weiter: Am Freitag und Samstag treffen sich die Delegierten zur zweiten Sitzung des Gremiums in Mainz. Zum Auftakt sprachen Bischof Georg Bätzing und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp über ihre Erwartungen an das Treffen.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat gelassen auf eine mögliche weitere Intervention des Vatikan beim Synodalen Ausschuss reagiert. "Der Synodale Ausschuss hat das Go des Kardinalstaatssekretärs und der beteiligten Kardinäle und wir können mit dem Statut, das wir erarbeitet haben, unterwegs sein. Was wollen Sie mehr?", sagte Bätzing bei einem Pressestatement zum Auftakt der zweiten Sitzung des Synodalen Ausschusses am Freitag in Mainz. Beim Treffen mit den Kurienvertretern habe man "verflüssigen" können, dass der Synodale Ausschuss ein Arbeitsgremium sei, das ein Statut brauche. Bald werde es ein weiteres Gespräch über Inhalte des Synodalen Wegs und seiner Beschlüsse in Rom stattfinden.

Auch der Papst sei auf der Suche nach einer synodaleren Verfassung der Kirche. Derzeit liege die Letztverantwortung aber immer bei einem Bischof. Keiner der Beschlüsse des Synodalen Ausschusses könne daher einen Bischof verpflichten. "Wir bewegen uns auf dem Boden der Verfassung der Kirche", so Bätzing. Beim Katholikentag in Erfurt habe der Synodale Weg ebenfalls eine große Rolle gespielt. "Der Synodale Weg bewegt die Menschen in der Kirche unseres Landes."

"Wir können arbeiten und wir wollen es auch"

Auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Zdk), Irme Stetter-Karp, zeigte sich froh darüber, dass die DBK die Satzung und Geschäftsordnung für den Synodalen Ausschuss angenommen habe. "Wir können arbeiten und wir wollen es auch." Man werde inhaltlich und strukturell weiterkommen. Dazu werde man sich, wie auch die Weltsynode, mit dem Thema Synodalität als Strukturprinzip der Kirche beschäftigen. "Wir tun das, weil wir die Vision einer menschenfreundlichen, glaubwürdigen und teilhabegerechten Kirche haben. Einer Kirche, die sich an ihre Anfänge erinnert und deren Leuchtkraft weit in die Zukunft reicht", so Stetter-Karp. "Ich bin fest überzeugt, dass wir eine solch leuchtende, lebendige Kirche in dieser Welt dringend brauchen." Geplant sei außerdem, Kommissionen zu wählen, um die weitere Arbeit im Ausschuss vorbereiten und weitertreiben zu können. Sie betonte gleichzeitig, dass die Debatten nicht spannungsfrei verlaufen würden.

Aus den vier Bistümern, deren Bischöfe sich nicht am Synodalen Ausschuss beteiligten – Eichstätt, Köln, Regensburg und Passu – seien Gäste zum Gremium eingeladen worden. "So versuchen wir gemeinsam, eine Rückbindung unserer Beratungen an die Lebenswelt der Katholikinnen und Katholiken vor Ort zu leisten – auch dort", so die ZdK-Präsidentin.

Der Synodale Ausschuss ist das Nachfolgegremium des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland. In ihm sitzen Bischöfe und Laien. Ziel ist es, die Reformideen des Synodalen Wegs weiterzuentwickeln und die bisherigen Beschlüsse zu evaluieren. Bis zum Jahr 2026 soll zudem ein bundesweiter und auf Dauer angelegter Synodaler Rat eingerichtet werden. Vor der Frühjahrsvollversammlung der DBK hatte der Vatikan zunächst untersagt, über Satzung und Geschäftsordnung des Gremiums zu beschließen. Nach dem Treffen im März war eine Abstimmung doch möglich. (cbr)