Mit "Kriegstauglichkeit" bringe niemand die Waffen zum Schweigen

Gauweiler: Papst Franziskus soll in Ukraine-Krieg vermitteln

Veröffentlicht am 21.06.2024 um 13:24 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Er sei kein "Putin-Versteher", sagt CSU-Politiker Peter Gauweiler. Aber mit Aufrüstung bringe niemand die Waffen im Ukraine-Krieg zum Schweigen. Ihm fällt dafür schon jemand ein, der zwischen Russland und der Ukraine vermitteln könnte.

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Der frühere CSU-Spitzenpolitiker Peter Gauweiler ist für Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Er sei "kein Putin-Versteher", aber mit einer Politik der Aufrüstung und dem Reden von "Kriegstauglichkeit" bringe "niemand die Waffen zum Schweigen", sagte Gauweiler der Münchner "Abendzeitung" (Freitag). "Wir brauchen bitte keine Churchill-, sondern eine Kissinger-Lösung."

Gauweiler verwies auf den vom damaligen US-Außenminister Henry Kissinger vermittelten Frieden zwischen Ägypten und Israel in den 1970er Jahren. Im Libanon habe es Papst Johannes Paul II. geschafft, "dass die linke, von Iran finanzierte Hisbollah, die ultrarechten christlichen Falangisten und die Sunniten Frieden geschlossen haben – mit der Autorität seiner Persönlichkeit. Ich glaube, dass das heute genauso möglich sein muss und möglich ist."

Lob für Franziskus beim G7-Gipfel

Auf die Frage, ob er eine als Vermittler geeignete Person vor Augen habe, antwortete Gauweiler: "Vielleicht Papst Franziskus, auch wenn alle auf ihn schimpfen. Ich fand es gut, dass er beim G7-Gipfel war und dass er den Gesprächsfaden zu den Orthodoxen bewusst nicht abreißen lässt."

Kriege seien heute nicht mehr gewinnbar, so der 74-Jährige. "Trotzdem wollen so viele den Krieg jetzt wieder zum Mittel der Politik machen. Obwohl wir in Deutschland und Japan das intellektuell eigentlich überwunden hatten." Das sei "töricht bis zur Unerträglichkeit". (KNA)