Speyerer Domstiftung will Stiftungskapital verdoppeln
Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer will zum Erhalt der größten romanischen Kirche der Welt ihr Stiftungskapital in den kommenden Jahren verdoppeln. Mit Blick auf das 1.000-jährige Dom-Jubiläum im Jahr 2030 solle dieses etappenweise von fünf auf zehn Millionen Euro erhöht werden, kündigte der Vorstandssitzende Alfried Wieczorek am Freitagabend bei einem Festakt anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Stiftung im Speyerer Dom an. Die Stiftung war 1999 mit dem Ziel des baulichen Erhalts und der wissenschaftlichen Erforschung des Weltkulturerbes von Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kirche gegründet worden. Mitinitiator war der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017).
Aufgabe der Stiftung sei es in Zukunft vor allem, den Dom als Glaubensort und als Bauwerk von europäischem Rang "im Bewusstsein der Menschen zu halten", betonte Wieczorek. Die Kosten zur Sanierung und Restaurierung der Kathedrale, mit deren Bau unter dem salischen Kaiser Konrad II. zwischen 1024 und 1030 begonnen wurde, wüchsen enorm an. Deshalb plane die Stiftung in enger Kooperation mit dem Dombauverein in den kommenden Jahren zahlreiche Aktionen. So solle es Ausstellungen sowie Exkursionen geben. Auch werde die Reihe "Europareden" im November mit einem Vortrag von Großherzog Henri von Luxemburg fortgesetzt.
Kurt Beck: Bei finanzieller Unterstützung des Doms nicht nachlassen
Der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), appellierte an mögliche Spender, bei der finanziellen Unterstützung des Domes nicht nachzulassen. Dieser sei auch für die Menschen in der Region ein wertvolles "Allgemeingut", an dem das kulturelle Erbe lebendig werde. Die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) ergänzte, die beiden Welterbestätten Dom und das mittelalterliche jüdische "SchUM"-Viertel seien "Tourismusmagneten" und machten Speyer weltweit bekannt.
Der Heidelberger Historiker Bernd Schneidmüller hob in seinem Festvortrag die dreifache Bedeutung des Speyerer Doms als "Glaubenszentrum, Kulturerbe und Zukunftshoffnung" hervor. Er hoffe, dass die Bemühungen zu dessen Bewahrung zukünftig Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen verbinde, sagte Schneidmüller, der auch dem Kuratorium der Stiftung angehört. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann machte in seiner Begrüßung deutlich, dass der Beitrag der Stiftung zum Erhalt des Domes für das zuständige Domkapitel und das Bistum Speyer unverzichtbar seien. (epd)