Kirchen bieten neuem Ministerpräsidenten Zusammenarbeit an
Die katholische und die evangelische Kirche gratulieren Alexander Schweitzer (SPD) zu seiner Wahl als Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz an diesem Mittwoch. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann charakterisierte Schweitzer als einen "tatkräftigen und menschennahen Politiker", mit dem er bereits in der Vergangenheit ein von "Offenheit und gegenseitigem Vertrauen" geprägtes Miteinander erlebt habe. Weitsicht und Mut, Kraft und Ausdauer sowie Gelassenheit mögen ihn sowie die Landesregierung begleiten, schrieb Wiesemann in seiner Gratulation.
Auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann wünschte Schweitzer eine glückliche Hand als Ministerpräsident. Gesellschaftliche Spannungen und Polarisierung sowie die Zunahme radikaler Positionen stellten den neuen Ministerpräsidenten und die Regierung vor große Herausforderungen, betonte Ackermann. "Gerne sage ich Ihnen zu, dass wir als katholische Kirche im Bistum Trier gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Kräften an guten Lösungen für diese Herausforderungen arbeiten wollen."
Auch die drei evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz gratulierten Schweitzer zur Wahl. "Wir wissen aus den Begegnungen der vergangenen Jahre, dass wir in ihm einen der Kirche zugewandten Ansprechpartner haben", heißt es in einem gemeinsamen Statement von Kirchenpräsident Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Präses Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland) und Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Evangelische Kirche der Pfalz). "In einer Zeit, in der die Demokratie und ihre Institutionen von innen und außen angegriffen werden, braucht es ein Zusammenwirken der gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure", erklärten sie.
Deutschland-Trikot für Regierungschef
Schweitzer wurde am Mittwoch im Landtag in Mainz gewählt. Der 50-Jährige erhielt 57 von 100 abgegebenen Stimmen. Es gab 39 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen. Das Landtagspräsidium überreichte dem neu gewählten Ministerpräsidenten ein Team-Trikot mit den Unterschriften der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
Schweitzer ist Katholik und tritt als Chef einer Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP die Nachfolge von Malu Dreyer (SPD) an, die zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl aus gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt verkündete. Dreyer verabschiedete sich zuvor in der Landtagssitzung von den Abgeordneten. "Der Glaube an unsere Demokratie ist unser gemeinsames Ganzes", betonte sie. Nach der Rede erhob sich das Parlament und applaudierte im Stehen. Landtagspräsident Hendrik Hering würdigte Dreyer als Sympathieträgerin, die über Rheinland-Pfalz hinaus gewirkt habe. (KNA)