Frauenfrage laut Kardinal "wichtigstes Anliegen"

Hollerich: Wenn Frauen sich in Kirche unwohl fühlen, haben wir versagt

Veröffentlicht am 13.07.2024 um 15:38 Uhr – Lesedauer: 

New York ‐ Fühlen sich Frauen in der katholischen Kirche wohl? Keine Frage sei derzeit wichtiger für die Kirche, sagt zumindest der Luxemburger Kardinal Hollerich. Doch was bedeutet das mit Blick auf die Weltsynode?

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Frauen sollen sich in der katholischen Kirche wohl fühlen können - das ist laut dem Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich aktuell das wichtigste Anliegen der Kirche. "Wenn Frauen sich in der Kirche nicht gut aufgehoben fühlen, haben wir als Christen versagt", sagte der Kardinal in einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Interview dem US-amerikanischen "America Magazine".

Ob für das Wohlbefinden von Frauen in der Kirche auch gehöre, dass sie Weiheämter wahrnehmen könnten, könne er zwar nicht sagen, so Hollerich. Wenn Frauen aber das Gefühl hätten, dass zwar "auf ihre Stimme so viel gehört wird, wie auf die der Männer, sie sich aber dennoch dadurch diskriminiert fühlen, dass sie kein Weiheamt wahrnehmen können, dann müssen wir darüber nachdenken".

Der Kardinal äußerte sich mit Blick auf die zweite Etappe der Weltsynode, die im Oktober in Rom beginnen soll. Als "Generalrelator" koordiniert der Luxemburgische Erzbischof die inhaltliche Linie der Versammlung. Im jüngst veröffentlichten Arbeitspapier für die Synode heißt es, dass die Frage einer möglichen Zulassung von Frauen zum Diakonat, dem untersten Weiheamt der Kirche, nicht Thema der Synodenversammlung sein werde. Sie soll vielmehr in einer der speziellen Arbeitsgruppen behandelt werden, die Papst Franziskus für aktuelle Themen eingerichtet hat. (KNA)