Dichtes Programm bei Papstreise nach Luxemburg und Belgien
Sieben Ansprachen an dreieinhalb Tagen stehen auf dem Programm der Papstreise nach Luxemburg und Belgien, das der Vatikan am Freitag bekanntgegeben hat. Die Reise beginnt am Donnerstag (26. September) in Luxemburg und endet am Sonntagmittag (29. September) in Brüssel.
Höhepunkte und eigentlicher Anlass der Reise sind zwei Reden des Papstes in der flämischen katholischen Universität von Löwen (Leuven) sowie in der französischsprachigen katholischen Universität von Louvain-La-Neuve. Beide Universitäten feiern demnächst das 600. Jahr ihres einst gemeinsamen Bestehens. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts war die Universität von Löwen Hochburg der sogenannten Befreiungstheologie, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der katholischen Kirche in Lateinamerika nahm, von wo Papst Franziskus stammt.
Treffen mit Großherzog und König
Neben den Ansprachen vor Studierenden und Lehrkräften wird die Predigt bei der großen Freiluftmesse im König-Baudouin-Stadion in Brüssel am Sonntagvormittag ein weiterer Höhepunkt sein. In Luxemburg sind keine Gottesdienste geplant, lediglich eine Begegnung mit Katholiken in der Kathedrale der Stadt Luxemburg. In beiden Ländern trifft der Papst außerdem die gekrönten Oberhäupter und die jeweiligen Regierungschefs. Besuche von EU-Institutionen stehen nicht auf dem Programm.
Belgien und Luxemburg waren bis Ende des 20. Jahrhunderts stark katholisch geprägte Länder mit einem Katholikenanteil von über 70 Prozent. In beiden Staaten ist der Einfluss der Kirche seit einigen Jahren deutlich zurückgegangen. In Luxemburg wurde 2015 ein Vertrag unterzeichnet, der eine Trennung von Staat und Kirche vorsieht. In Belgien zahlt hingegen der Staat weiter die Gehälter der Geistlichen aller Regionsgemeinschaften. Im Königreich haben zudem mehrere Missbrauchsskandale den Ruf der katholischen Kirche schwer beschädigt.
Für Franziskus ist es die zweite Auslandsreise in diesem Jahr. Zuvor steht für den 87-Jährigen vom 2. bis 13. September der Besuch in Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur an. (KNA)