Weitere Berichte zu Amtszeit von Marx und Ackermann

Missbrauchsbericht zu früherem Trierer Bischof Spital erwartet

Veröffentlicht am 21.07.2024 um 09:46 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Neue Forschung über Fälle von Missbrauch im Bistum Trier: Wissenschaftler der Universität Trier kündigen für Mittwoch einen Bericht an. Es geht um die Rolle des verstorbenen Bischofs Hermann Josef Spital. Ein Abschluss ist der Bericht nicht.

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In Trier soll am Mittwoch ein weiterer Zwischenbericht über sexuellen Missbrauch im Bistum Trier vorgestellt werden. Er umfasst die Amtszeit von Bischof Hermann Josef Spital (1981-2001). Wissenschaftler wollen in einer Pressekonferenz die Ergebnisse ihrer umfangreichen Forschungen präsentieren. Laut Ankündigung geht es dabei um Taten durch kirchliche Bedienstete gegenüber Kindern und Jugendlichen sowie erwachsenen Personen in Spitals Amtszeit.

Der Bericht sollte ursprünglich bereits Anfang 2023 veröffentlicht werden. In den vergangenen Monaten prüften Forscher unter anderem jahrzehntealte Unterlagen. Eine Aufgabe, die sich als umfangreicher als zunächst erwartet herausstellte. "Projekt zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Trier", lautet der Titel einer Forschungsstelle an der Universität Trier, die nun den Bericht vorlegt.

Von 1981 bis 2001 stand Bischof Spital an der Spitze der ältesten Diözese Deutschlands. Er war auch Präsident der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi und Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Alter Bischofsplatz ehrt Menschenwürde

Bundesweit bekannt wurde 2023 der Fall Edmund Dillinger (1935-2022). Er war Priester in mehreren Kirchengemeinden im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Nach Erkenntnissen von Sonderermittlern soll er zwischen 1961 und 2018 mindestens 19 Personen sexuell missbraucht haben. Dillinger war auch in Spitals Amtszeit tätig.

Der kommende Bericht soll noch nicht der Abschluss ein. Auch die Amtszeiten der Trierer Bischöfe Reinhard Marx (2002-2008) und Stephan Ackermann (seit 2009) sollen untersucht werden. Marx leitet heute das Erzbistum München und Freising; Ackermann war langjähriger Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz.

Ein früherer Teilbericht wies bereits Bischof Bernhard Stein ein täterschützendes Verhalten während seiner Amtszeit (1967-1981) nach. Ein nach ihm benannter Platz zwischen Dom und Museum wurde inzwischen auf Beschluss der Stadt unbenannt in "Platz der Menschenwürde". (KNA)