Kooperation zwischen Lateinischem Patriarchat und Malteserorden

40 Tonnen kirchliche Nothilfe erreichen Gaza

Veröffentlicht am 25.07.2024 um 13:47 Uhr – Lesedauer: 

Jerusalem ‐ Das Lateinische Patriarchat in Jerusalem und der Malteserorden kooperieren nun. Im kirchlichen Verteilzentrum in Gaza-Stadt ist eine zweite humanitäre Hilfslieferung angekommen und soll nun an die kriegsleidende Bevölkerung verteilt werden.

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40 Tonnen haltbare Lebensmittel haben das neue kirchliche Verteilzentrum für humanitäre Hilfe in Gaza-Stadt erreicht. Die lebenswichtigen Hilfsgüter sollen in den nächsten Tagen an Bedürftige verteilt werden, teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Mittwoch mit. Bei dem Hilfsprojekt handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Patriarchat und dem Malteserorden.

Ein Hilfspaket ermöglicht demnach die Ernährung einer fünfköpfigen Familie für einen Monat. Es handelt sich laut Patriarchat um die zweite Hilfslieferung, die das Hilfswerk Malteser International an das Verteilzentrum nahe der katholischen Pfarrei Gaza-Stadt geliefert habe. Weitere Lieferungen seien geplant. Neben Lebensmitteln und Spezialnahrung für unterernährte Kinder und Erwachsene suche man derzeit nach Möglichkeiten, die medizinische Versorgung für die Menschen vor Ort sicherzustellen.

Kooperationsabkommen

Das Patriarchat und der Malteserorden hatten im Mai ein Kooperationsabkommen für die humanitäre Mission im Gazastreifen abgeschlossen. Es soll Nahrung und medizinische Hilfsgüter für die Bevölkerung in Gaza bereitstellen. Auftakt des Projekts war ein Besuch des Lateinischen Patriarchen, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Mitte Mai in Gaza.

Auf dem Pfarreigelände suchen nach Angaben des Kardinals von Mai rund 500 Binnenvertriebene Schutz. In den ersten Kriegsmonaten waren es rund 700. Die Zahl der Christen in Gaza, vor Kriegsbeginn nach Kirchenangaben 1.017, ging auf rund 650 zurück. Die christliche Gemeinschaft verzeichnete mindestens 31 Todesopfer, unter anderem bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe der griechisch-orthodoxen Porphyrios-Kirche sowie durch medizinische Unterversorgung.

Die Versorgungslage im Gazastreifen gilt in dem seit 292 Tagen andauernden Krieg als prekär. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der getöteten Palästinenser auf über 39.000. (KNA)