Nach Tötung von Hamas-Führer Hanija in Teheran

Bischof Bätzing besorgt über "dramatische Lage" in Nahost

Veröffentlicht am 31.07.2024 um 17:18 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Teheran ‐ Nach der Tötung des Hamas-Führers Hanija hat sich die Deutsche Bischofskonferenz besorgt über die Lage in Nahost geäußert. Bischof Georg Bätzing warnte vor einem großen Krieg in der Region und appellierte an die Weltmächte, zur Mäßigung beizutragen.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat sich besorgt über die jüngste Entwicklung im Nahen Osten geäußert. "Die Ereignisse der zurückliegenden 48 Stunden – insbesondere die Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija und eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs – haben die Spannungen im Nahen Osten weiter verschärft. Die Lage ist dramatisch", sagte Bätzing am Mittwoch gegenüber katholisch.de. Es sei deshalb an der Zeit, alles dafür zu tun, um die Gespräche über einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg endlich zu einem Erfolg zu führen. Nur so könnten die Geiseln gerettet, das Sterben beendet und die humanitäre Lage in Gaza wirklich verbessert werden.

Der Limburger Bischof appellierte zudem an die "Mächte dieser Welt", durch Mäßigung einen großen Krieg im Nahen Osten zu vermeiden. "Wir haben Angst davor, und er droht", so Bätzing wörtlich. Die Gewaltdynamik müsse durch Dialog durchbrochen werden, anders  gehe es nicht. Dieser Dialog müsse politische, ethische und religiöse Grenzen überwinden, um den Menschen der Region einen Frieden zu ermöglichen, indem sie eine Zukunft hätten. Der DBK-Vorsitzende äußerte sich am Rand der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom.

Hamas-Führer Hanija war nach Angaben der palästinensischen Terrororganisation am frühen Mittwochmorgen bei einem Luftangriff in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Die Hamas und der Iran machten Israel für den Anschlag verantwortlich. Von israelischer Seite gibt es dafür bislang keine Bestätigung. (stz)

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