Bistum Rottenburg-Stuttgart startet "Photovoltaik-Offensive"
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart hat nach eigenen Angaben eine "Photovoltaik-Offensive" für seine Kirchengemeinden gestartet. Nun sei eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ökumenischen Gemeindezentrums Diezenhalde in Böblingen installiert worden: die erste von zunächst 199 Anlagen mit einem Budget von 14 Millionen Euro, welche ein von der Diözese gegründetes Unternehmen bis 2026 auf kirchengemeindlichen Dächern errichten und betreiben werde. Bis 2040 sollen insgesamt 1.400 Dächer in der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit solchen Anlagen bestückt werden, wie das Bistum am Dienstag mitteilte.
Die Diözese hatte im April 2024 ein eigenes Unternehmen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen – die DRS-E GmbH – gegründet. Diese biete katholischen Kirchengemeinden ein "Rund-um-Sorglos-Paket" an, indem sie Dachflächen der Kirchengemeinden pachte, die Investitionskosten übernehme und während der Laufzeit die Anlage kontrolliere.
Thomas Jüttner, Architekt und stellvertretender Abteilungsleiter im Bischöflichen Bauamt der Diözese, sagte: "Photovoltaikanlagen auf unseren Dächern gab es vereinzelt schon, aber eben nicht als Gesamtkonzept."
20 weitere Projekte in Planung
Armin Biesinger, Klimaschutzbeauftragter der Diözese, erläuterte: "Die PV-Anlage auf dem Dach des Ökumenischen Gemeindezentrums Diezenhalde in Böblingen ist das erste Projekt, das in die Umsetzung gegangen ist, aber weitere 20 Dächer sind bereits in Bearbeitung."
Der stellvertretende Abteilungsleiter im Bauamt, Thomas Jüttner, sagte, die erste Priorität bei der Photovoltaik liege bei Kirchenräumen und Kindergärten. Ein Konzept für eine ökumenische Nutzung von Gebäuden, wie im "Vater-unser-Gemeindezentrum" in Böblingen, sei in Arbeit. Jüttner betonte: "Wir wollen Vorbild sein und kommen unserem Ziel der Klimaneutralität immer näher."
Das Bistum hat sich mit seinen Kirchengemeinden, Dekanaten und diözesanen Einrichtungen zum Ziel gesetzt, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Das Projekt der Diözese habe Strahlkraft, gab sich Jüttner überzeugt und fügte hinzu: "Wir tun es für die Umwelt und aus persönlichen Gründen, für unsere Enkel. Deshalb müssen alle Maßnahmen enkelfest sein." Ein großer Vorteil liege darin, dass das Vorhaben nicht profitorientiert sei. "Unser Ziel mit den Photovoltaik-Anlagen ist die schwarze Null." (KNA)