Bischöflicher No-Alkohol-Wein aus Trier geht in die Welt
Als einziger alkoholfreier Wein hat es der Riesling "Dom Zero" auf die Einkaufs-Empfehlungsliste des Auswärtigen Amtes geschafft. Der Wein mit einem Alkoholgehalt unter 0,5 Volumenprozent stammt aus der Produktion der Bischöflichen Weingüter Trier. Wenn Botschaften oder Konsulate weltweit Wein für Veranstaltungen oder als Gastgeschenke kaufen, greifen sie auf die jährlich neu erstellte Liste zurück.
"Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung und nehmen sie als Lohn für die gute Arbeit, die wir geleistet haben", sagte Weingut-Direktorin Julia Lübcke am Freitag in Trier. Jetzt warten die Weingüter auf die Bestellungen aus der Welt der Diplomatie.
Nach einem ersten Jahrgang von "Dom Zero" mit rund 8.000 Flaschen erwartet Lübcke 2024 eine Produktionsmenge von 12.000 Flaschen. Im Einzelverkauf kostet der alkoholfreie Riesling 9,90 Euro. Lübcke sprach von einem Trend, neben klassischen Weinen auch einen alkoholfreien Wein im Angebot zu haben – auch wenn die Winzer und Kellermeister zunächst nicht so leicht zu überzeugen seien. Eine wachsende Zahl von Kunden frage aber auch aus Gesundheitsgründen nach Weinen ohne Alkohol. "Wenn wir jetzt für unseren alkoholfreien Premiumwein zunehmend Aufmerksamkeit bekommen, dann stärkt das das Kulturgut Wein insgesamt."
Wein komplexer als Bier
Dabei sei die Produktion von Wein ohne Alkohol deutlich schwieriger als bei Bier, sagte die Weingut-Direktorin. Alkohol sei der entscheidende Geschmacksträger. "Entzieht man dem Wein den Alkohol, entzieht man ihm Aromen." Inzwischen sei es möglich, unter Vakuum und bei Temperaturen von unter 40 Grad Celsius den Alkohol zu entziehen. Je geringer die Temperatur, desto weniger Aromen gingen verloren. Am besten für diese Verfahren seien säurehaltige Sorten wie Riesling und Chardonnay geeignet.
Die Bischöflichen Weingüter Trier bewirtschaften nach eigenen Angaben 130 Hektar auf insgesamt 145 Parzellen in 35 Lagen. Geschäftsführender Gesellschafter ist der Bischöfliche Stuhl zu Trier – vertreten durch Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg. (KNA)