Erzbistum Luxemburg zu Caritas-Skandal: Wollen Schaden begrenzen
Das Erzbistum Luxemburg will nach dem millionenschweren Betrugsfall bei der örtlichen Caritas den Schaden so weit wie möglich begrenzen. Die Caritas sei zwar rechtlich und juristisch unabhängig vom Erzbistum, doch man suche nach Wegen, die vorhersehbaren negativen Folgen abzufangen, sagte Pressesprecher Gerard Kieffer am Wochenende dem Portal "OSV News". Die Erzdiözese hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe zunächst keine Stellungnahme abgegeben.
"Wir sind erstaunt – wir hätten nie gedacht, dass so etwas passieren könnte", so Kieffer weiter. Man bemühe sich nun, Lösungen zu finden. Bis die Hintergründe des Skandals klarer seien, werde sich das Erzbistum Luxemburg allerdings nicht mehr dazu äußern.
Hohe Wellen
Mitte Juli war bekannt geworden, dass eine Mitarbeiterin der Luxemburger Caritas 61 Millionen Euro veruntreut haben soll. Medienberichten zufolge soll die Frau riesige Geldsummen nach Spanien transferiert haben, während der Generaldirektor Marc Crochet im Urlaub gewesen sein soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Betrugs; die Frau kam in Polizeigewahrsam. Der Diebstahl schlug im Großherzogtum hohe Wellen. Ministerpräsident Luc Frieden betonte, dass der Staat vorläufig "keinen Euro" an die Caritas zahlen werde.
In einer Erklärung teilte die Caritas am 6. August mit, dass sie einen Krisenausschuss mit der Unterstützung eines Wirtschaftsberaters und einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eingerichtet habe, um "das Vertrauen aller Beteiligten wiederherzustellen". Zudem habe sie neue Anlaufstellen gegründet, um ihre nationalen und internationalen Aktivitäten aufrechtzuerhalten.
Der Skandal um die Caritas wirft auch einen Schatten auf den anstehenden Besuch von Papst Franziskus. Im Rahmen seiner Belgien-Reise will das Kirchenoberhaupt am 26. September ins Großherzogtum kommen. (mal)