Nach Sexskandal: Bischof eröffnet Geflügelladen mit Kirchengeldern
Gegen den peruanischen Bischof Ciro Quispe López, der bereits im vergangenen Monat wegen Bruch des Zölibats in die Schlagzeilen geraten war, sind Anschuldigungen wegen Veruntreuung von Kirchengeldern laut geworden. Medienberichten zufolge soll der Bischof mit Kirchengeldern ein luxuriöses Geflügelgeschäft eröffnet haben. Außerdem soll er Tische und Stühle aus dem diözesanen Veranstaltungsraum für die Räumlichkeiten seines Unternehmens mitgenommen haben, heißt es weiter.
Darüber hinaus berichtete die Lokalzeitung "Sin Fronteras" am Wochenende, dass der Bischof in den Firmenunterlagen als "Geschäftsmann von Beruf", einer der Gründungsgesellschafter des Unternehmens, geführt werde. Das Unternehmen selbst läuft auf einen anderen Namen, Manuel Angel Bustamente, der dem Bericht zufolge mit dem Bischof in Verbindung steht und beide an derselben Adresse gemeldet waren. Der Bischof vermied eine Stellungnahme zu den neuen Vorwürfen. Nachdem im vergangenen Monat dem Bischof vorgeworfen wurde, ein aktives Sexualleben geführt zu haben, ernannte der Vatikan Marco Antonio Cortez Lara, Bischof von Tacna und Moquegua, zum Apostolischen Visitator. Wie die Apostolische Nuntiatur in Peru am Montag mitteilte, soll Lara die beiden Vorwürfe untersuchen.
Lopez ist Bischof der römisch-katholischen Territorialprälatur im Süden Perus mit Sitz in Juli. Eine sogenannte Territorialprälatur ist eine einer Diözese gleichgestellte Teilkirche mit einem territorial abgegrenzten Zuständigkeitsbereich. Territorialprälaturen gibt es vor allem in Südamerika und Italien. Sie werden von einem Prälaten geleitet, der jedoch die volle Jurisdiktion eines Diözesanbischofs über das Territorium ausübt. Häufig hat er jedoch die Bischofsweihe empfangen. (mtr)