Hilfswerk missio in Sorge um Amt des Religionsfreiheitsbeauftragten
Eine Auflösung des Entwicklungsministeriums bedroht aus Helfersicht auch die internationale Zusammenarbeit für Religionsfreiheit. Dadurch drohe etwa auch das Amt des Bundesbeauftragten für weltweite Religionsfreiheit, das am Entwicklungsministerium angesiedelt ist, aufgelöst zu werden, warnte missio Aachen am Montag. "Religion bestimmt umfassend den Alltag der Menschen im globalen Süden und hat immer auch eine politische Dimension. Fragen der Religion und Religionsfreiheit sind für eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit grundlegend", erklärte der Vizepräsident des katholischen Hilfswerks, Gregor von Fürstenberg.
Von Fürstenberg würdigte die Arbeit der beiden bisherigen Amtsinhaber des 2018 neu geschaffenen Postens, Markus Grübel (CDU) und Frank Schwabe (SPD, Foto oben). Beide hätten durch ihre Arbeit "das Bewusstsein in Deutschland für Menschen, die weltweit wegen ihrer religiösen Zugehörigkeit diskriminiert, bedrängt oder gar verfolgt werden, wesentlich geschärft" und dabei auch dem interreligiösen Dialog eine hohe Bedeutung beigemessen.
Kompetenzen drohen verloren zu gehen
In der vergangenen Woche waren Überlegungen der FDP öffentlich geworden. Sie sehen vor, das Entwicklungsministerium als eigenes Ressort aufzulösen und ins Außenministerium einzugliedern. Dadurch könne Entwicklungshilfe effizienter gestaltet werden, erklärte der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, den Vorstoß. Das Papier sei jedoch kein Parteibeschluss, sondern diene als Argumentationshilfe.
Auch eine mögliche Übersiedlung des Themas Religionsfreiheit und des Bundesbeauftragten an das Auswärtige Amt sieht missio Aachen kritisch. "Das Entwicklungsministerium hat dafür hervorragende Kompetenzen entwickelt. Diese drohen im Außenministerium verloren zu gehen", betonte von Fürstenberg. "Für die kirchlichen Hilfswerke in Deutschland, die die Interessen der Menschen im globalen Süden vertreten, ist dieses Amt unverzichtbar geworden." (KNA)