Wanderer fanden den Geistlichen regungslos neben dem Wanderweg

Bei Abstieg kollabiert: Pfarrer stirbt nach Bergmesse

Veröffentlicht am 03.09.2024 um 11:13 Uhr – Lesedauer: 

Bad Ischl/Linz ‐ Drama in Österreich: Nach einer Bergmesse ist dort am Sonntag ein Pfarrer beim Abstieg von dem 1.691 Meter hohen Traunstein zu Tode gekommen. Laut Medien kollabierte der Mann nach einem Sturz bei großer Hitze. Wanderer fanden ihn später leblos auf.

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Nach einer Bergmesse auf dem 1.691 Meter hohen Traunstein in Oberösterreich ist am Sonntag ein Pfarrer aus Bad Ischl zu Tode gekommen. Wie mehrere österreichische Medien am Montag berichteten, starb der 65-jährige Christian Öhler beim Abstieg von dem Berg. Der Geistliche sei unmittelbar nach der Bergmesse trotz hoher Temperaturen aufgebrochen, um noch einen weiteren Termin im Tal zu absolvieren. Beim Abstieg über den Mairalmsteig sei er dann mutmaßlich aufgrund der großen Hitze gestürzt und habe sich verletzt. Nachdem er die Wunde noch selbst versorgt hatte, habe er eine Pause eingelegt; kurz danach soll er zusammengebrochen sein. Laut den Berichten fanden gegen 15 Uhr zufällig vorbeikommende Wanderer den regungslos neben dem Wanderweg liegenden Pfarrer. Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen sei er auf dem Weg in ein Krankenhaus in Wels verstorben.

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer zeigte sich schockiert und traurig über den Tod des Pfarrers. "Ich bin sehr dankbar für das vielfältige und kreative Wirken von Christian Öhler. Sei es für sein Engagement als Seelsorger in der Pfarre, sei es für die katholische Aktion oder auch auf Diözesanebene in der Dechantenkonferenz. Möge Gott ihm alles Gute vergelten", so Scheuer. Die Pfarrgemeinde in Bad Ischl erklärte, dass man mit Öhler nicht nur einen hervorragenden Seelsorger, sondern auch einen herausragenden Menschen verliere. Für viele Menschen sei er ein Grund gewesen, wieder den Weg in die Kirche zu finden. Auch bei Kindern und Jugendlichen war er den Angaben zufolge sehr beliebt.

Öhler wurde 1958 in Linz geboren und trat 1977 in das dortige Priesterseminar ein. Er studierte Theologie in Linz und Frankfurt und wurde 1985 im Linzer Mariendom zum Priester geweiht. 2010 wechselte er in die Gemeinde in Bad Ischl und war dort den Angaben zufolge vielseitig engagiert. Die Diözese Linz schrieb am Montag: "Ein besonderes Anliegen war ihm eine 'Kirche nahe bei den Menschen', eine Pastoral, die die Sorgen und Nöte der Menschen wahrnimmt und das Evangelium zeitgemäß verkündet." Im vergangenen Jahr hatte katholisch.de Öhler noch in Bad Ischl besucht und über eine dortige "Beichtgondel" berichtet, in der der Pfarrer regelmäßig Gespräche über Lebensfragen anbot. (stz)